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Kapitel 14 Beziehungen Teil 6 (Sandra)

Die nächsten Wochen waren die Hölle auf Erden. Rick und ich sahen uns im Club bei der Arbeit. Er vermied es, mit mir zu sprechen und sah mich nur selten an. Ich versuchte irgendwie Normalität zu ihm aufzubauen. Aber das gelang mir nicht im geringsten. Lange hatte ich über seine Worte nachgedacht. Es war ein dummer Streit, der aus einer emotionalen Situation heraus kam. Aber letzten Endes hatte ich das gesagt, was mich beschäftigte. Sicher waren die Worte, welche ich wählte nicht optimal. Aber in groben Zügen vermittelten sie, was mich beschäftigte. Nur hatten sie mein Sexleben nicht verbessert, sie hatten es lahmgelegt. Jedenfalls das Sexleben, mit Menschen. Meine Dildos liefen heiß, was aber den Sex mit potenten und willigen Männern nicht ersetzte. Zwar machten mich, wie so oft einige Gäste im Club an, aber viele waren einfach nur betrunken, manche zu unattraktiv und einige waren einfach beides. Die Nachricht von Andy kam unerwartet. Sein Angebot noch unerwarteter, jedoch sehr gelegen. Er hatte Recht. Ich musste dem Chaos in Leipzig mal entfliehen. Der Geburtstag unseres Sohnes war ein passender und willkommener Anlass.

Ich packte eine große Tasche voll. Sicher waren noch einige Kleidungsstücke in meiner alten Heimat, aber ich hatte dennoch die halbe Tasche voll mit normaler Kleidung und Hygieneartikel. Die andere Hälfte waren Dildos, Dessous, Latexsachen, wie mein Schlangenoutfit und 3 Paar Stiefel. Ich wusste zwar nicht, wem ich das zeigen sollte, aber ich hatte irgendwo tief in mir die Hoffnung, dass ich die Sachen brauchen würde. Die große Tasche im Schlepptau ging ich an Gleis 9 und verabschiedete mich von Martina, die mich zum Bahnhof gebracht hatte. „Schau bitte ab und zu mal nach den paar Blumen, die ich habe. Die Post hab ich zu Andy senden lassen.“ Martina schaute mich fragend an. „Du hast Deine Post wegen 14 Tagen Urlaub nachsenden lassen?“ „Naja, falls Rechnungen kommen, müssen sie ja bezahlt werden.“ versuchte ich logisch zu erklären. „Du hast nicht vor zurück zu kommen, oder?“ Ich nahm Martina in den Arm und drückte sie fest. „Ich weiß es nicht Schatz, ich weiß es wirklich nicht.“ was der Wahrheit entsprach. „Hoffst Du, dass Du und Andy wieder zueinander finden?“ Das war genau die Frage, die in meinem Kopf schwirrte, seit Andy mich nach Hause eingeladen hatte. Wollte ich wieder zu meiner Familie ziehen? Wollte ich, dass Andy mir dies anbot? Würde er es überhaupt noch wollen? Würde er mich noch wollen? Meine Augen wurden feucht, als ich Martinas Blick sah. „Ich weiss nicht, was ich hoffe.“ Martina gab mir einen Kuss. Zwar auf den Mund, zwar zärtlich, aber mit rein freundschaftlicher Gesinnung. „Welcher Mann würde Dich nicht wollen?“ Ich lachte laut auf. „Schau mich an! Löcher mit Ringen überall“ Wir lachten beide „Kein glückliches Händchen für Beziehungen“ Ihr Lachen ebbte ab. „Sandra, alles hat seine Zeit. Du hattest eine Zeit des Leidens. Du hast die Zeit der Triebe. Und irgendwann kommt auch wieder die Zeit der Liebe“ Mit diesen Worten drückte sie mich und schubste mich Richtung Zug. „Viel Glück. Am Ende wird alles Gut“ rief sie mir zu. „Und wenn es nicht Gut wird, ist es noch nicht das Ende“ gab ich zurück. Wir warfen uns einen Handkuss zu und ich stieg in den Zug.




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