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Dark Manor 41

Das Ende von allem

Andrew_K

Während ich Pia von der Krankenstation hoch in unser Schlafzimmer brachte, hörte ich das Fax in der Zentrale rattern. Mir ging eigentlich das alte Ding auf den Senkel. Kaum noch einer benutzte so ein Teil. Es war laut. Nachrichten wurden einmal ausgedruckt und danach kein zweites Mal, weil der Platz nur für eine Seite reichte. Technik aus der Elektroniksteinzeit. Aber sie war abhörsicher, anders als Email oder unser Funk.

So hatte ich mich zähneknirschend auf die Technik eingelassen, als Natascha es für die Kommunikation vorschlug. Manchmal dachte ich nur, die Frau ist paranoid. Aber vielleicht wird man das, wenn man sein Leben dem Kampf gegen Zuhälter, Menschenhändler und Perverse gewidmet hat. Ich überlegte, ob ich auch auf dem besten Weg dahin war.

Ich legte mich mit Pia, die immer noch nicht bei Bewusstsein war, auf das Bett. Sie lag auf dem Rücken. Sanft fuhr ich mit meiner Hand über die Erhabenheit ihres Bauches. Zwei kleine Zwerge waren in ihr. Ein Mädchen und ein Junge. Ich schwor mir, bei ihrer Geburt würde ich dabei sein und bis dahin musste der Orden Geschichte sein. Ich wollte nicht das Leben von denen aus der Schule führen. Ich wollte mit meiner Familie ein ruhiges Leben und ich wollte denen helfen, die die Gesellschaft aufgegeben hatte: meinen Patienten.

Widerwillig stand ich auf. Ich hatte fast das Gefühl, dass ich wenn ich jetzt ging, würde ich Pia zum letzten Mal sehen. Trotzdem ging ich. In der Zentrale riss ich das Blatt aus dem Fax.
Natascha hatte die Adressen überprüft. Beim Züchter deutete vieles daraufhin, dass er sich absetzen wollte. Sie hatte Frachtanweisungen der Reederei Klaasen gefunden, nachdem der Züchter ein altes Frachtschiff bestellt hatte, das in zwei Wochen nach China auslaufen sollte. Der Name des Schiffes war Fightclub. Ungewöhnlich für ein Schiff.

Ich überlegte, was ich machen sollte und rief Mia an. Sie und Marc kamen 10 Minuten später in der Zentrale an. Ich erklärte ihnen die Lage.

„Wir müssen den Aufhalten“, sagte Mia. „Viele von den älteren der Familien der Erpressten sind am Ende bei dem gelandet: zum Beispiel deine Tante und drei deiner Cousinen. Wenn sie noch am Leben sind, bleibt uns nicht mehr viel Zeit, sie zu retten. Wenn der sich absetzt, dann sind die für immer weg.“

Wenig später saß ich neben Mia im Maserati und tippte die Adresse des Züchters in das Navi. Eigentlich war mir unwohl dabei, dass sie hier war, könnte es doch sein, dass sich der Züchter daran erinnerte, dass sie auf dem Verkaufsangebot des Hotels Hirschberg gestanden hatte. Aber sie bestand darauf. Sie sagte, dass die Hirschbergs auch ihre Familie sei und sie alles dafür tun würde, sie zu retten.

„Was willst du eigentlich mit ihm machen?“, fragte Sie. „Ihn umbringen kannst du nicht. Der Mann ist ein bekannter Züchter von Wolfshunden mit Auszeichnungen und mit einer öffentlichen Fangemeinde. Wenn der tot in seinem Haus liegt, dann hast du garantiert die Polizei am Arsch.“

Sie hatte recht. Ich wollte dem zwar ein Ende machen, aber ich wollte anschließend in Frieden leben können. Wie sollte das gehen, wenn ich ein gesuchter Mörder war.

„Wir fahren jetzt dahin und schauen uns um“, fuhr Mia fort. „Und dann hole ich mein Dream Team und die nehmen wir mit.“
„Und lassen ihn, weil sie es müssen, nach 2 Tagen wieder laufen“, warf ich ein. „Er taucht unter und macht an anderer Stelle lustig weiter.“
„Nicht nach dem sie mein Paket bei seinen Hunden gefunden haben.“

Ich schaute sie an.

„Was denkst du, was passiert, wenn die Tochter von Herrn Meyer in seinen Käfigen auftaucht? Was wird ihm dann lieber sein? Gefängnis oder Flucht?“

Ich hatte gesehen, dass sie eine schwere Tasche in den Kofferraum ihres Autos geladen hatte. Bei ihr hatte ich angenommen, dass es lauter Waffen und schusssichere Westen waren. Ich nickte anerkennend.

„Dann solltest du vielleicht deine Leute direkt Anrufen.“
„Wie meinst du das?“
„Er bereitet sich doch schon auf die Flucht vor. Wenn er auch nur eine Vermutung hat, dass wir etwas mit dem Verschwinden der anderen Ordensmitglieder zu tun haben, dann ist der schneller verschwunden, als uns lieb ist. Die Welt ist groß. Da kann man sehr leicht untertauchen.“
„Ich könnte Michael anrufen, der könnte dort mit einem Team innerhalb nur 4 Stunden auftauchen.“ „Wir brauchen mit dem Auto schon 8 Stunden. Ruf ihn an, sag ihm aber, er soll, sagen wir mal, eine Stunde im Hintergrund bleiben, bis wir drinnen die Lage gescheckt haben.“
„Okay, mach ich.“

8 Autofahrstunden später stand ich mit Mia auf einem teilweise verlassen wirkenden LPG Gelände in der Lausitz Nähe Finsterwalde. Überall waren Anzeichen zu sehen, dass hier etwas verladen und eingepackt wurde. Große noch leere Transport Kisten der Reederei Klaasen bedeckten den Hof.

„Hast du nicht gesagt, dass Klaasen zu denen gehört, die sich gegen den Orden erheben. Jetzt verhilft er einem von denen zur Flucht?“
„Ja, aber Klaasen ist auch ein Schisser, der leicht zu unterdrücken ist. Ein direktes Vorgehen gegen den Orden kann ich mir bei ihm nicht vorstellen. Er hofft, dass dies andere für ihn erledigen.“
„Ich frag mich die ganze Zeit, wie die ihre untergeordneten bei der Stange gehalten haben. Den scheint es allen relativ gut gegangen zu sein. Arm sah der Banker zum Beispiel nicht aus.“
„Zuckerbrot und Peitsche“, sagte ich. „Sie haben ihre Diener gut bezahlt und ihnen dann Fotos ihrer Familienangehörigen in den Einrichtungen geschickt, in denen sie als Sklaven gehalten wurden. Wenn einer der Diener nicht tat, was sie wollten, bekamen sie den Beweis des Ableben einer ihrer Angehörigen. Der Banker hat erzählt, dass man ihm das Gesicht seiner Frau auf einer Styroporkugel geschickt hat und ein Stück gebratenes Fleisch.“

Mia Gesichtsausdruck zeigte Entsetzen.

„Deswegen haben auch nicht alle Ordensmitglieder Familie. Wenn du jemanden hast, der dir nahe steht, läufst du Gefahr, dass andere ein Druckmittel gegen dich haben.“
„Wie dein Opa und die Hirschbergs“, stellte Mia fest.
„Genau. Allerdings werden die Druckmittel wertlos, wenn der Unterdrückte stirbt. Dann beginnt die große Verwertung. Ich vermute darin den Grund, dass wir meine Verwandten nicht mehr finden.“

Inzwischen hatten wir ein Wohnhaus gefunden, das ziemlich heruntergekommen aussah.

„Da haben die so viel Geld mit Menschenhandel verdient und leben dann so?“ fragte Mia abwertend.
„Einmal Bauer, immer Bauer“, sagt ich und drückte eine Klingel.

Es dauerte etwas, da öffnete sich die Tür mit einem Klick und ein langer Flur wurde sichtbar. Wir gingen hindurch, bis wir in ein Büro kamen, wo an einem Glastisch der Züchter saß, seine Hose heruntergelassen bis zu den Knien, doch sein Schwanz war verdeckt vom Kopf einer glatzköpfigen Frau, die am ganzen Körper blaue Flecken und Narben aufwies. Aus unserer Perspektive war nicht zu ersehen, wie alt sie war. Aber auf jeden Fall älter als ich.

„Herr van Düren. Sie hätte ich wirklich nicht in meinem Haus erwartet. Wie komme ich zu der Ehre?“
„Sie wollten mir einen ihrer Kämpfe zeigen, ich war gespannt, was sie anzubieten haben.“
„Da haben sie aber Glück, wir sind kurz davor, unser Geschäft zu verlegen. Europa ist kein sicherer Ort mehr für uns.“

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff , dachte ich.

„Wieso nicht sicher?“
„Haben sie es nicht gehört? Ein neuer Player ist aufgetaucht. Er übernimmt den ganzen Markt. Er bietet alles an, was wir anbieten. Und er räumt einen Konkurrenten nach dem anderen aus dem Weg. Er hat auch schon unsere Bank erreicht. Die Einlagen sind verloren. Und die Brigade X hat er auch schon ausgeschaltet. Aber ich habe es den anderen gesagt, als Antonov damals verschwand, aber niemand hat auf mich gehört.“

Ich trug in Gedanken die Menschen zusammen, die laut den Recherchen zum Orden gehörten und mir viel dann der Kinderhändlerring ein, den die Schule vor drei Sommern in Frankfurt aufgelöst hatten. Irgend so einem Russen hatten die damals ausgeschaltet. Ich hatte nie nachgefragt, wie der Typ damals hieß. Ich antwortete daher:

„Zu der Zeit war ich noch nicht in das Familiengeschäft integriert.“
„Dann haben sie sich einen Denkbar schlechten Augenblick gesucht. Der Orden befindet sich im Niedergang. Sogar die Vlads sind verschwunden, das waren die nach ihrem Großvater ältesten Mitglieder. Machen sie es wie ich, van Düren. Besser sie gehen jetzt, bevor es zu spät ist.“
„Und wo würden sie empfehlen hinzugehen?“
„Also ich für meinen Teil werde nach China gehen. Dort habe ich sowieso schon die meisten meiner Spitzentiere hin verkauft. Die Chinesen sind geil auf deutsche Ware.“
„Aber doch nur, wenn sie aus Deutschland kommt“, warf Mia ein.
„Aber dafür muss sie nicht in Deutschland trainiert werden. Ein Ort ist so gut wie jeder andere. Mein neuer Ort wird ein Schiff vor dem Chinesischen Festland sein, aber in Internationalen Gewässern. Würde ich Ihnen auch empfehlen, als Koch. Vor allen gelten da die Nationalen Gesetze nicht. Da können die einem gar nichts.“

Ich sagte im nicht, dass dort internationales Seerecht galt. Er würde den Ort sowieso nicht erreichen. In 40 Minuten würde Michael hier Einreiten und dann war sowieso alles vorbei für ihn.

„Ein sehr gute Idee. Wenn ich mal in meinem Bunker nicht mehr klar komme, werde ich mir das überlegen“, sagte ich ihm trotzdem in einem anerkennenden Tonfall.
„Sie wollen also meine Zucht sehen? Dann kommen Sie mal mit.“

Er richtete sich auf und ich hörte hinter mir ein unterdrücktes Kichern. Der Züchter hatte einen wirklich kleinen Penis. Wenn er fünf Zentimeter lang war, dann war das viel. Er sah jetzt Mia böse an.
„Verzeihen sie meiner Schülerin. Sie hat noch wenig Erfahrung mit Männern.“
Der Züchter schaute nach unten, wo trotz des Schutzanzuges des Bauch zu sehen war.

„Wie ich sehe, züchten sie auch.“

Ich trat hinter Mia und legte besitzergreifend meine Hand auf den Bauch.

„Das ist auch mein gutes Recht.“

Der Züchter lachte.

„Recht so, man muss den Dingern zeigen, wer der Mann im Haus ist.“

Er zog an einer Leine und die Frau kroch unterm Tisch hervor. Nun sah ich, dass der Frau beide Hände fehlten und dass ihr Mund bis auf eine kleine Öffnung zugenäht war. Sie hatte auch im Gesicht lauter blaue Flecken und ein Auge war zugeschwollen.

„Sie hat die letzten drei Kämpfe verloren“, sagte der Züchter. „Eigentlich ist Sie gerade noch zum Werfen gut, aber auch da kommt kaum noch was. Wenn sie sich nicht bald steigert, werde ich sie verwerten.“

Ich konnte mir grob vorstellen, was er mit verwerten meinte. Er brachte die Frau zu einer Decke in der Ecke und hieß uns dann an, ihm zu folgen. Wir gingen über den Flur zurück auf den Hof und er steuerte die Halle an, vor der die meisten Kisten standen.

„Warum hat ihre Kämpferin keine Hände mehr?“ wollte Mia wissen.
„Wofür sollen die gut sein? Wenn ich sie ihnen lasse, wollen sie sich nur gegenseitig kratzen. Oder sich selbst. Oder versuchen auszubrechen. Ohne Hände kann man sie viel besser kontrollieren. Zumindest die Alten, die mir der Orden zur Verwertung schickt. Meine Züchtungen behalten ihre Hände. Manche von denen haben Krallen und können sogar einem Mann gefährlich werden. Den Finger hier hat mir meine beste Kämpferin abgebissen. Man muss sehr vorsichtig sein, wenn man seine Tiere liebt, es sind trotz alledem Bestien.“

Ich fragte mich gerade, von was er sprach. Da öffnete er den Stall. In einem Gehege von 6x10m waren wolfsgroße Hunde und dazwischen krabbelten Kinder umher, die mit wilden unmenschlichen Augen uns entgegen Funkelten. Sie stimmten in das Geheule der Wölfe mit ein, als der Züchter zu der Schlachtbank ging, auf dem eindeutig die Reste eines männlichen Körpers lagen. Mit einem Beil zerhackte er den Torso und warf die einzelnen Stücke in den Käfig. Mia begann zu würgen, als sie sah, wie Mensch und Wolf über die Teile herfielen.

„Ich muss raus, Entschuldigung“ und weg war sie.
„Ich dachte, sie wäre ihre Schülerin?“
„Das ist sie. Für mein Sadistenbordell. Im meinem Dolcettbereich war sie noch nicht.“
„Okay“, ganz zufrieden schien er mit der Antwort aber nicht. „Das hier ist jedenfalls mein 10jähriger Wurf. Noch 3 bis 4 Jahre und ich kann die Überlebenden zu ihren ersten Kämpfen schicken.“
„Überlebende?“
„Sie bekommen das letzte Jahr immer weniger Fleisch von mir. Bald kommen sie dann auf den Trichter, dass man auch die Schwachen aus dem Wurf essen kann. Ist die Schwelle erst einmal erreicht, dünnt sich der Wurf auf natürliche Weise aus. Die zwei oder drei Überlebenden sind die Ware, mit der ich Geld verdienen kann.“

Ich schaute mich in der Halle um und sah über 14 dieser Ställe. Ich hoffte inständig. Das nicht alle belegt waren. Wir gingen an den Ställen vorbei, die leider alle Belegt waren und erreichten den nächsten Raum, wo in Boxen jeweils rechts und links Frauen und Hunde angeleint waren. Alle waren trächtig. Den Frauen waren Hände und Füße genommen.

„Das hier sind meine erfolgreichsten Weibchen. Mit ihren Würfen habe ich das meiste Geld erwirtschaftet. Nummer 26 da vorne habe ich vor 4 Jahren von den Maupassants bekommen. Irgend so eine Gräfin aus Bayern. Hat mehr als einmal Mehrlinge geworfen gutes Zuchtmaterial. Haben alle überlebt.“

Ich war mittlerweile nur noch angewidert. Und ich hatte keine Lust mehr. Sollten sich andere um solche Spinner kümmern. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass Michael in 20 Minuten hier einrücken würde.

„Warten sie auf etwas?“ fragte da der Züchter.
„Ich frag mich, wo meine Schülerin bleibt.“

In dem Moment trat Mia in den Raum. Ihr Gesicht weiß wie eine Wand.

„Ausgekotzt?“, fragte ich.
„Ja Meister“, antwortet sie.

Den Züchter schien das zu beruhigen. Er führte uns wieder durch die Stallungen zurück, wo ich jetzt aus dem Augenwinkel die Reste von Marlene aus einer Mülltonne ragen sah.

„Nun zeige ich Ihnen meine Kämpfer. Meine Beste Ware.“

Wir wurden zu einer zweiten Halle geführt, und er ließ uns den Vortritt. Als wir in dem dunklen Raum standen, hörten wir, wie hinter uns die Tür verriegelt wurde. Als nächstes ergoss sich eine leicht gliebrige Flüssigkeit über uns. Wir eilten nach vorne zu einer Tür, wo durch die Spalten zu erkennen war, dass da hinter Licht war, so gelangten wir in eine Art Arena. Knochen und getrocknetes Blut zeigte an, was hier stattfand. Ringsum waren gläserne Wände aus Panzerglas und dahinter Kameras. Der Raum hatte einen Durchmesser von 15m .

„Sie glauben wirklich, dass ich sehr dumm bin, Herr van Düren“, hörte ich die Stimme des Züchters und sah ihn auf der anderen Seite der Scheiben. „Der Orden weiß längst, dass sie die neue Macht sind. Auf ihren Kopf ist ein Preis ausgeschrieben. 1 Millionen lebendig und 500.000 für Tod. Ich werde nicht den Fehler der anderen machen und sie am Leben lassen. Auch die andere wird bald unser sein.“
„Welche andere?“
„Die Bordellschlampe.“
„Ich glaube, der meint Natascha“, hörte ich hinter mir.

Ich sah Mia an und sah, dass wir beide über und über mit Blut begossen waren. Mia leckte ihren Finger ab, und sagte: „Rinderblut.“

„Okay, sie haben mich gefangen und was passiert jetzt?“, fragte ich in einem eher gelangweilten Ton.

Mia öffnete zwei Taschen an ihrer Hose und reichte mir eines von zwei Messern.

„Was. Ich bin gerne vorbereitet, Meister.“
„Wir werden keinen der menschlichen Angreifer töten.“
„Was wenn die nicht mehr wissen, dass sie Menschen sind?“
„Auch dann nicht. Wir müssen nur 15 Minuten durchhalten, dann kommt Michael.“
„Michael wird in 15 Minuten starten. Bis der dann hier drin ist, können dann noch gut 30 Minuten vergehen.“
„Also 30 Minuten mehr Spaß?“ fragte ich und grinste.

Mia verdrehte die Augen. Spaß stellte sie sich anders vor.

Laut sagte ich zu dem Züchter Gewand: „Okay, ich bin bereit für alles, was du aufzubieten hast.“

Auf der Gegenseite ging eine Tür auf und eine mit Narben übersähte Frau im Ledenschurz trat heraus. Sie hatte eine lederne Gesichtsmaske, die nur Schlitze für die Augen frei ließ. Da wo ihre Hände sein sollten, ragten Klingen hervor, die etwa 20 cm Länge hatten.

„Abscheulich“, sagte Mia. „Sehen aus wie die Krankenschwestern aus Silent Hill. Fehlt nur noch der Typ mit dem Pyramidschädel und dem langen Schwert.“
„Du sagst es“, und Tat gelangweilt.

Mit wenigen Schritten jagte sie auf uns zu und führte den ersten Streich gegen mich. Ich trat zur Seite und versetzte ihr einen sehr kräftigen Schlag gegen die Schläfe. Ich hoffte ihr dabei den Schädel nicht gebrochen zu haben. Sie brach augenblicklich zusammen.

„Hat er alle so zugerichtet?“ fragte Mia.
„Ich denke die meisten.“
„Dann wirst du einen Haufen Patienten bekommen.“
„Ja, das denke ich auch.“

Als nächstes kamen zwei Kämpferinnen, die Mia und ich ebenso schnell außer Gefecht setzen.

„Hast du nicht mehr zu bieten?“ fragte ich ins Rondel.
„Du willst es echt herausfordern“, sagte Mia neben mir.
„Je mehr er sich darauf konzentriert, wie wir kämpfen, um so weniger fällt ihm auf, was auf dem Rest seines Geländes passiert. Das hilft der Polizei.“

Als nächstes schickte der Züchter 10 seiner Kämpferinnen zu uns rein. Jetzt wurde es für uns brenzlig.

„Nicht töten“, sagte ich nochmal zu Mia, „wenn du sie aber verletzt, dann ist es egal, dass kann ich später flicken.“

Der Kampf war hart. Mehr als einmal spürte ich Klingen meinen Stoff durchdringen und an der Schutzkleidung entlangscharben, auf die Mia bestanden hatte. Ich war dankbar, denn die Frauen waren gut. Trotzdem waren nach zwanzig Minuten alle Bewusstlos am Boden und von uns zu den Wänden geschleift worden.

„Michael könnte langsam mal kommen“, sagte ich dabei zu Mia.
„Ich habe doch gesagt, dass da länger dauert. Die sichern das Gelände Gebäude für Gebäude ab. Das dauert.“

„Okay, Züchter“, sagte ich laut, als ich mich wieder in die Mitte des Raumes begeben hatte. „Wenn diese Kämpfer das beste war, dass du zu bieten hast, dann ist es gut, dass du nach China gehst. So minderwertige Ware sind die Chinesen gewohnt.“
„Wir sind mit denen kaum klar gekommen“, sagte Mia, die sich mit der Hand an die Wange fasste. dort war der Schnitt einer Klinge.
„Aber wir sind mit ihnen klar gekommen. Ich denke, er ist jetzt richtig sauer und gierig. Seine Kameras dürften die besten Quoten seit Jahren bekommen. Der will auch noch das Ende.“
„Und wie sieht das aus?“

Die Antwort zeigte sich jetzt. Weitere zehn, ich nenne sie mal Geschöpfe, wurden in den Raum gelassen.

„Sind das Metallzähne?“, fragte Mia besorgt.

Es sah wirklich so aus, als wenn die Wölfe Gebisse aus Metall hatten. Vier von ihnen umkreisten uns jetzt. Aber die Menschen waren nicht besser. Auch bei ihnen zeigte sich ein Grinsen aus Spitzen, Haifischartigen Metallhähnen. 3 Männer und 3 Frauen schlichen um uns und suchten nach einer Schwachstelle. Ich stand Mit Mia Rücken an Rücken.

„Der hat echt zu viel Wolverin gesehen.“
„Der hatte aber keine Klingen an den Füßen“, wandte ich ein und betrachtete das Mädchen vor mir, dass mich unter einer Mähne hindurch mit wilden Augen ansah.
„Wie sollen wir die am Leben lassen, wenn wir selbst überleben sollen?“
„Ich hoffe, dass Michael schneller ist.“
„Der wird die erschießen.“
„Das ist nicht in meinem Sinn. Ich will sie lebend.“
Mia seufzte: „auch die Wölfe?“
„Nein, die nicht.“
„Ein Himmelreich für ein zweites Messer.“

Ich reichte ihr meines.

„Und du?“
„Ich besorge mir ein anderes.“

Als ich ohne Messer dastand, sahen die Männer scheinbar in mir ein Ziel, bis sie aneinander aneckten. Sie fauchten und knurrten sich gegenseitig an. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie einer der Wölfe sich den Bewusstlosen zuwendete und begann, an einer der Verletzten zu riechen. Dann öffnete er sein Maul und es sah so aus, als wolle er zubeißen.

Ich pfiff und er drehte sich um zu mir. Aber auch eines der Mädchen, schaute nun zu dem Wolf und dann zu mir. Ich sah, wie sie die Augenbraue hob. Meine Unaufmerksamkeit sorgte dafür, dass der erste Angriff erfolgte. Ein Wolf schoss auf Mia zu und die zwei Männer, die sich vorher angeknurrt hatten auf mich.

Ich sah noch, wie ihre Kingenhände auf mich zustießen und konnte sie im letzten Moment schnappen und umlenken. Sie keuchten, als sie sich gegenseitig damit ins Fleisch schnitten. Hinter mir keuchte Mia.

Als ich mich umdrehte, sah ich einen Wolf am Boden, der andere hatte seine Zähne in ihrem Unterarm versenkt. Der Dritte schickte sich an, Mia in die Schulter zu beißen und ich konnte ihn gerade noch an der Kehle packen. Ich presste meine Hand zusammen, zerquetschte ihm diese und warf den Kadaver in Richtung der weiblichen Angreifer.

Ich blickte mich zu dem Mädchen um, dass im Hintergrund geblieben war. Diese hatte gerade den letzten Hund getötet, bevor der in eine der Frauen am Boden beißen konnte. Ihr Blick war im Gegensatz zu den der anderen Mädchen klar und wachsam.

Ich nickte ihr zu.

Mit einem ausholenden Schwinger holte ich das angreifenden Mädchen, dass den Kadaver des Hundes abgeschüttelt hatte und die mich in die Seite zu Stechen versucht hatte, von den Beinen. Mia schnitt derweil mit dem Messer den Bauch des Wolfes an ihrem Arm auf, der heulend von ihr abließ. Nur noch eine Frau und ein Mann waren übrig.

Als Mia sich mit kaltem Gesichtsausdruck dem Mann zuwendete, wich der zurück. Ich erfasste derweil das andere Mädchen und drückte ihr die Luft weg. Sie zappelte etwas und während sie das tat beobachtete ich die mit den klaren Augen. Sie stand in einer abwartenden Haltung da. Als der Widerstand meines Opfers erlahmte und ich die Frau aufhob und an die Wand zu den anderen ohnmächtigen brachte, folgte sie mir mit ihren Blicken bei jedem Schritt, ohne Anstalten zu machen, mich anzugreifen. Ich sammelte auch die anderen ein.

Mia stand mit der Klinge an der Kehle bei dem, der noch stand. Ich griff ihm an den Hals und Sekunde später sackte er zu Boden.

„Der Vulkaniergriff funktioniert?“ staunte Mia.
„Bei Ärzten, die wissen, wo die Ader liegt und bei Opfern, die Still halten, ja. In einem normalen Kampf aber vollkommen unnütz, weil es min 5 Sekunden dauert.“

Ich hörte gedämpfte Schüsse und dann flog die Tür auf, durch die wir gekommen waren, zwei maskierte Polizisten kamen mit schussbereiten Gewehren rein. Ich sah, wie das letzte Mädchen sich zum Sprung bereit machte und der Polizist mit der Waffe zu ihr rumschwang. Ich stellte mich mit einem Sprung vor sie und schrie:

„Halt. Es ist alles unter Kontrolle.“

Damit war der Kampf beendet.

—-

Das Mädchen, was sich nicht am Kampf gegen uns beteiligt hatte, stand mit blinzelnden Augen vor der Halle in der Sonne. Sie schaute sich mit großen Augen um, während ich ihre Hände untersuchte. Überall waren Polizisten und meine Männer dabei, Menschen aus den Ställen zu befreien. Wir würden über 40 neue Patienten bekommen, das stand schon fest. Kaum eine der Menschen in den Gebäuden war ohne einen körperlichen Schaden oder eine Veränderung wie bei diesem Mädchen. Von den Schäden an ihren Seelen wollte ich gar nicht erst anfangen.

Insgesamt fanden wir in den Hallen fast 100 Menschen. Ein Drittel davon war tot.

„Ich habe immer gedacht, dass Menschen zu essen das schlimmste ist, was ein Mensch dem anderen antun kann“, sagte Michael mit versteinerten Gesicht neben mir. „Das hier…“ er brach ab.
„Ich weiß, was du meinst. Und ich bin es Leid. Das war das letzte Mal, dass ich persönlich eingegriffen habe. Sollen sich andere darum kümmern. Ich bin raus. Ihr könnt mir die Geschundenen bringen, ich werde dann schauen, was ich für sie tun kann.“

Ich strich der jungen Frau über die Wange, was die mit einem fast erschreckten Blick empfing. Ich folgte einer spontanen Eingebung und zog sie in meine Arme und hielt sie sanft umfangen. Die Geste reichte, um sie zu fangen und nach einiger Zeit war sie ganz bei mir.

„Manchmal sind es die einfachen Gesten, mit denen man Menschen begegnen muss“, sagte ich.

Es schien so, als wäre dieses Mädchen in der Gruppe eine Art Alpha. Viele schienen sich nach dem zu richten, was sie vormachte. Sogar einige der Wölfe schienen dieser Auffassung zu sein.

„Alle die ihr folgen nehmen wir mit“, sagte ich daraufhin.

So kam es, dass wir, als unser LKW mit Kurt und Alfred kam, 52 neue Gäste für den Bunker hatten. Sechs davon waren Wölfe. Der Rest wurde Steffen übergeben, der sie dann wohl der Schule übergab, wenn sie im Krankenhaus mit ihnen fertig waren.

Auf dem Weg nachhause sagte ich Mia: „Ich höre auf.“
„Womit hörst du auf?“
„Mit kämpfen, in der Gegend herum fahren und diese Typen jagen. Das können andere machen. Ich werde bald Vater von zwei kleinen Zwergen und habe schon drei. Ich will nicht, dass die ohne mich aufwachsen.“
„Das kann ich verstehen. Aber wer soll dann solche Typen aufhalten.“
„Mia überlege doch. Bei jedem Typ, bei dem ich war, war es schlimmer und gefährlicher als bei dem davor. Und jetzt nachdem ich den Züchter gesehen habe, will ich nicht wissen, was uns bei der Priesterin erwartet, oder bei diesem Meyer. Nein, für mich ist es vorbei. Ich habe genug für ein Leben geleistet, jetzt können andere übernehmen.“

Nachdenklich fuhren wir beide weiter. Kurz hinter Wolfsburg landeten wir im Berufsverkehrstau. Nichts ging mehr, alles stand. Gedankenverloren schaute ich aus dem Fenster und betrachtete den neben uns stehenden Leichenwagen, der auch schon einmal bessere Zeiten gesehen hatte.

Plötzlich hatte ich das Gefühl Pias Gedanken im Kopf zu haben. Aber es war zu kurz. Außerdem war es mehr so ein vorbeiziehen. Ich konnte es nicht erklären. Ich griff mit der Hand zum Telefon und kollidierte mit der von Mia.

„Du willst im Bunker anrufen und nach Pia fragen?“

Mia runzelte die Stirn.

„Ja, woher weißt du das? Ich hatte so ein Gefühl.“
„Ich auch. Ruf an, und frag nach ihr.“

Mia nahm den Hörer ab und wählte den Bunker an. Marc nahm ab und teilte mit, dass Pia mit Sven und Bolle zur Priesterin wollte.

„Wer ist Bolle“, wollte ich wissen.
„Einer von den ehemaligen Leibwächtern deines Großvaters. Hat sich vor vier Monaten vorgestellt. Seine Papiere waren in Ordnung.“
„Gib mir die Adresse, wo die hingefahren ist, ich fahr auch dahin.“
„Die Adresse… Moment. Mist Pia muss sie mitgenommen haben. Sie hat sie von Natascha. Soll ich nachfragen?“
„Nein machen wir selber.“

Wir legten auf und riefen die Schule an. Zuerst ging niemand ran, dann hob eine unbekannte Mädchenstimme ab.
„Westerwald Internat, was können wir für sie tun?“
„Askanna?“ fragte Mia.
„Ja, wer ist da?“
„Hier ist Mia, wo ist die Direktorin oder der Boss?“
„Natascha ist verschwunden und die anderen suchen sie. Nur Dolores ist noch hier oder Sina.“
„Dann gib mir Sina.“
„Okay Moment.“
„Das sind beides Lehrerinnen der Schule. Sina ist die Jüngere.“

Wir hörten es Rascheln und knacken, dann meldete sich Sina. Sie erklärte uns, dass am frühen Morgen Natascha aufgebrochen war, um nach den Angaben der Vlads nach der Priesterin zu suchen, sie war mit 5 relativ jungen Rockern losgezogen. Gegen Nachmittag hatten sie über ein Fax, dass an die Schule nur in cc geschickt worden war, erfahren, dass die Priesterin in einer verlassenen Klinik im Harz sei, 100 km weg von der Adresse, die sie von mir hatten. Danach hätten sie nichts mehr von ihr gehört. Jetzt wären alle unterwegs zu den beiden Adressen.

Wir ließen uns von Sina die Adresse im Harz geben und drängelten uns zur nächsten Ausfahrt vor. Ich weiß nicht, woher Mia es hatte, aber der Maserati hatte Blaulicht. Mit diesem raste sie Richtung Harz. Ich wusste nicht wieso, aber wir hatte beide ein ganz mieses Gefühl.

Auf der Zufahrt zur Klinik währen wir beinahe in unseren eigenen SUV gefahren. Er stand in einer unmöglichen Kurve und ohne Beleuchtung. Sie waren also hier, nur wo. Es war schon Nacht und der alte Kasten erhob sich düster gegen den Himmel.

Wo konnten sie nur sein? Wir wollten gerade rein, da tauchten 20 Rocker der Schule und ein SUV auf. Aus dem sprang Ines.

„Gut, dass ich euch noch erreiche. Wir müssen extrem vorsichtig sein. Wer immer da drin ist, er oder sie sind gefährlich.“
„Wann sind die das mal nicht?“ fragte ich lakonisch und dachte an den Züchter.
„Sie haben Natascha angeschossen und unsere Rocker bis auf einen ausgeschaltet.“

Jetzt wurde mir anders. Vor allem wurde mir Angst und Bange.

„Die haben ein Kopfgeld auf Natascha und mich ausgesetzt. 1.000.000 lebend. 500.000 tot.“
„Was?“ Ines schaute nachdenklich. „Scheiße.“
„Was ist scheiße?“
„Der neue, er war erst seit zwei Monaten bei uns. Der, den wir noch nicht gefunden hatten.“

Ich musste an Bolle denken. Mein Gott, wenn der auch…

Ich konnte nicht weiter denken. Ich begann zu rennen.

„He. Martin. Warte.“

Aber ich ließ sie stehen. Wie besessen rannte ich und erreichte den alten Kasten 100m vor den anderen. Ich hielt mich nicht damit auf, die Tür zu öffnen. Ich rammte mit der Schulter durch.
Ich schaltete die Taschenlampe an und sah die frischen Spuren, die nach oben führten, ich nahm zwei Stufen auf einmal und war schon im zweiten Stock, als Mia und der Rest, durch die Eingangstür kamen.

„Martin warte“, rief sie, aber ich hörte nicht.
Weiter und weiter eilte ich nach oben, bis die Spuren ins Stockwerk hinein führten. Eilenden Schrittes lief ich den Flur entlang und um eine Ecke und schlug der Länge nach hin. Ich war über etwas gestolpert, bzw. über jemanden. Ich schaute ihn an und stellte mit erschrecken fest, dass ihn jemand von hinten erschossen hatte. Aufgesetzter Schuss. Er hatte keine Chance.

Die Zeit, die ich auf dem Boden hockte und meinem Mann untersuchte, es war Sven, gab Mia die Möglichkeit, mich einzuholen. Sie keuchte hingebungsvoll.

„Wer … ist … das?“
„Sven.“
„Scheiße.“

Ich leuchtete den Gang weiter bis zum Ende, wo neben einer Tür noch ein Mann lag. In seinem Gesicht war ein Einschusskrater, trotzdem erkannte Mia Bolle in ihm. Pias Bewacher waren beide Tod, bitte nicht auch Pia. Das könnte ich nicht ertragen.

Ich rappelte mich hoch, betrat den Raum und sah Pias zerschnittene Kleider auf dem Boden, dann die Garotte und darin ein weiblicher Körper mit blauem Gesicht und BLUT was von dort herunter lief und brach zusammen. Es war mehr, als ich ertragen konnte. Ich hörte noch Ines hinter mir rein kommen und erschrocken die Luft einatmen.

Dann hörte ich sie erleichtert ausatmen.

„Das ist die Priesterin“, sagte sie.
„Wo ist Pia?“
„Martin? Geh raus.“

Mia machte ein erstes Gesicht und warf uns alle aus dem Raum. Erst als wir um die Ecke waren, ließ sie uns los.

„Was ist los?“
„Kamera.“
„Was?“ Ich Wollte zurück.
„Warte. Ich hol Kollegen, die werden hier alles genau untersuchen. Wir werden dann genau wissen, was hier passiert ist.“

Mia hielt mich fest und nahm ihr Telefon. Sie bestellte über Michael ein Team und schmiss mich dann raus. Die nächsten drei Stunden verbrachte ich damit, nervös um das Sanatorium zu laufen, bis Mia wieder heraus kam.

„Also, so wie es aussieht hat Pia noch gelebt, als sie den Raum verließ. Sie wurde jedoch getragen oder in etwas auf Rädern transportiert. Im Hof hinten stand ein Auto. Das Fahrzeug war ein alter Lincoln.“
„Wie der Leichenwagen, der neben uns auf der Autobahn im Stau stand“, sagte ich.

Mia bekam ein ernstes Gesicht.

„Wo stand ein Lincoln Leichenwagen neben uns?“
„Als wir uns gleichzeitig Gedanken um Pia machten. Kurz hinter Wolfsburg, im Stau.“

Mia raste wieder rein und kam kurze Zeit später wieder.

„In 10 Minuten kommt ein Heli.“

Sie zupfte sich einen der Rocker von den Motorrädern, die artig auf mich aufgepasst hatten und zerrte uns beide zum Maserati. 10 Minuten später sah ich den Rocker mit dem Maserati Richtung Autobahn jagen, während ich in einem Bundesgrenzschutz Hubschrauber mit 120 Sachen übers Land fegte.

„Was soll das Mia?“ schrie ich über den Lärm der Rotoren drüber weg.

„Elektronisches Feedback“, schrie Mia zurück. „Im Maserati ist ein Repeater eingebaut, der unsere Chipdaten an den Bunker übermittelt. Theoretisch kann man so auch mit dem Bunker telefonieren. Ich glaube, dass Pia in dem Lincoln war und kurz Kontakt mit dem Bunker bekam. Das haben wir gespürt, weil wie auch über diesen Weg verbunden sind. Aber wir haben in letzter Zeit Schwierigkeiten mit dem Server. Er hat eine Art Eigenleben entwickelt.“
„Und du bist dir sicher, dass das Eigenleben nicht Jan heißt?“
„Nein. Trotzdem müssen wir so schnell wie möglich nach Hause. Wir brauchen diese Nachricht von Pia.“

Der Helikopter setze uns direkt im Hof ab und wir eilten in die Zentrale. Dort sahen wir, wie Alex sein Bot Blade für Blade aus dem Server zog.

„Was macht er da?“ fragte Mia.

Ich ging zu ihm hin und zog ihm den Stecker. Dann zog ich das Stromkabel vom Router raus. Wir waren offline.

„Wir wurden gehackt“, sagte ich. „Wir können fast froh sein, dass Alex mit dem Server fürs Second Live angefangen hat, die nächsten sind die Server für die Lebensüberwachung des Krankeflügels.“
„Sind die alle Untereinander Verbunden?“, wollte Mia wissen.
„Nein dass nicht. Alles getrennte Systeme, die nicht nach mit dem Internet verbunden sind. Auch unser Funksystem mit den Chips ist ein eigener Server, der nur über LTE mit den Repeatern verbunden ist.“
„Wie haben die dann Alex Bot steuern können?“ Mia machte ein ängstliches Gesicht. „Wir brauchen Hilfe.“

90 Minuten später stand Amy und Emule, die Mia auch einfliegen ließ, in unserem Serverraum und durchforstete die Verbindungen. Mia und ich hingen mit Laptops am System und kontrollierten die Software. Bald hatten wir Programme gefunden, die nicht auf den Server gehörten. Sie steckten versteckt in den Platten der Blades, die wir mit dem Kybernatischen Labor von Jeff Snyder aus den USA bekommen hatten. Sie mussten von Anfang an darauf gewesen sein, so eine Art Sicherung, wenn sie gestohlen würden. Aber dieser Server war nicht mit der Außenwelt verbunden, sollte es zumindest nicht. Amy entdeckte dann einen Router, der alle unsere Server mit einer eigenen Leitung nach draußen verband. Sie endete an eine Haus in der Siedlung, dessen Bewohner tot im Staub des Sanatorium lag. Josef Bolle.

„Ein Gott verdammten Spion“, keuchte ich. „Er hat unsere Computer gegen uns gewendet. Wer mag ihn bloß geschickt haben?“

Wir brauchten drei Tage, bis wir alles wieder am laufen hatten. Drei Tage, in denen ich nicht nach Pia suchen konnte. Drei Tage in denen wir nur wussten, das sie zwischen Wolfsburg und Hannover in einem Leichenwagen lag und das lebendig. Drei Tage, wo zusätzlich noch die Männer und Frauen vom Züchter zu uns gebracht wurden und ich mithilfe meiner Schwestern und Verwandten, andere ließ ich nicht mehr in den Bunker, diese auf die Krankenzimmer des Bunkers verteilen musste und mit Nicole einen Plan entwarf, wie wir Ihnen helfen könnten.

Ich ließ Alfreds Frau und Unna einen Lehrplan entwerfen, wie wir aus den Tieren, die sie waren, Menschen machen könnten. So richtig konzentrieren konnte ich mich auf keines dieser Themen, weshalb ich mich immer mal wieder in den Cloneraum zurückzog.

In diesem hörte ich plötzlich, wie Alex leise flüsterte. Jeffs Vater, USA. Hilf. Jeffs Vater… und so weiter. Sie flüsterte es fünf mal, dann war sie wieder Ruhig. Aber ich hatte sie gehört, diese vier Worte.

Ich rannte in die Zentrale und trommelte die drei Zusammen und erzählte von dem, was ich von Alex gehört hatte.

„Ist Pia noch immer auf Alex geeicht?“ fragte Mia.
„Ja, Nicole verwendet 4 Stunden Feedbackschleifen, wenn Pia außer Reichweite ist.“
„Gut, dann können wir die letzten 4 Stunden von Pia bis zu ihrem verschwinden erleben, gibt es eine Kamera für das Clonelabor?“
„Ja, sie ist an Nicole s Kamerasystem gekoppelt.“
„Okay, dass ist schon sauber, dass können wir ohne Probleme benutzen.“
„Was heißt sauber?“
„Dass wir wahrscheinlich das gesamte Material des Clonelabors verloren haben. Alle Bilder, alle Druckergebnisse, alle Scanndaten sind durch einen fest installierten Virus beschädigt. Du wirst diese Server nie wieder mit dem Rest verbinden dürfen, oder auf die Daten darin vertrauen dürfen.“
„Das sind die Server von Jeff Snyder. Die mit dem Kybernetiklabor kamen. Unsere Forschung über künstliche Organe sind auch auf diesen Servern“, sagte ich verzweifelt. Das war das Ergebnis von zwei Jahren Forschung.
„Die werdet ihr alle überprüfen müssen“, sagte Amy und machte mir damit keine Hoffnung. Das ist Arbeit für Jahre und ich konnte mich nicht konzentrieren. Pia, wo bist du nur?

Wieder drei Tage später fuhr Anton im Hof vor. Er kam mit einem Notruf, den die Computer des Bundesgrenzschutzes am Flughafen Hannover aufgezeichnet hatten, aber wo sie nicht wussten, wo er herkam. Man hörte eine Frauenstimme, die Amy und Anton rief, dann Polizei und Hilfe.
Diese Nachricht war 6 Tage durch die Dienststellen als der Geist in der Maschine versendet worden, bis Anton in Bonn die Aufzeichnung zuhören bekam. Dem waren alle Gesichtszüge heruntergefallen.

1. Kannte er die Stimme. Sie war von Pia van Düren.
2. Wusste er, dass diese Stimme nach ihm und Amy rief.

Zum Bunker kam er, um sicher zu stellen, dass dies kein Scherz von Amy war. Es dauerte weitere unendlich lange Tage, bis klar war, wann und von welchem Terminal die Nachricht empfangen wurde. Einem Magnetresonanzscanner, der einen Sarg durchleuchtet hatte. Ein Sarg, der in die USA versendet wurde. Ein Sarg, in dem eine eigentlich tote schwangere Frau lag. Etwas hatte das Signal gestört und man konnte im Bauch der Frau und in ihrem Kopf nichts erkennen.

Sie ist also in den USA. Wahrscheinlich bei Jeffs Vater, der sie entführt und unsere Server hacken ließ. Warum?

„Wir haben in den USA keine Handhabe“, sagte Amy. „Wir wissen auch nicht, wo wir anfangen sollen. Wir müssen da erst einmal recherchieren.“

Ich ging nach oben in die Villa und holte im Ankleidezimmer den Koffer aus der Ecke. Ich füllte rein, was ich für eine Woche benötigte . Ich war fast fertig, da stand Mia in der Tür.

„Was soll das?“
„Ich packe einen Koffer.“
„Das sehe ich. Warum?“
„Ich flieg in die USA.“
„Um was zu tun? Mit dem Auto Monate lang von einem Staat in den nächsten zu fahren? Sinnlos und Ziellos?“
„Mia, ich muss doch was tun. Sie ist mein Herz. Wie soll ich ohne mein Herz weiter leben?“
„In dem du deinen Verstand benutzt. Du hast mir auf der Rückfahrt gesagt, du willst das nicht mehr. Also lass es dein Team machen. Wofür hast du ein Team, wenn du anschließend doch alles alleine machst. Kümmer dich lieber um die, denen du hier helfen kannst. Deine neuen Patienten, deine Frau Nicole, die all diese behandeln soll und vor allen deine Töchter Lena und Jannet.“
„Was soll ich ihnen sagen? Sie fragen jeden Tag nach Pia.“
„Und du gibst ihnen keine Antwort und schiebst sie an deine Mutter ab.“
„Ich fühle mich so hilflos, wie kann ihnen da gegenübertreten.“
„Und genau das ist dein Fehler. Lass dir von uns helfen. Ich glaube nämlich, dass dieser alte Snyder einen Grund hatte, Pia zu entführen.“
„Und der wäre?“
„Rache für seinen verstorbenen Sohn.“
„Das macht es jetzt kaum besser.“
„Aber es gibt Hoffnung. Denn Rache macht nur Spaß, wenn man sein Opfer leiden sieht. Wir haben auf den vernetzten Servern ein Überwachungstool gefunden. Alle Videodaten des gesamten Servers werden gepackt und wöchentlich an einen Server in Sacramento Kalifornien versendet. An die gleiche Adresse, an die auch der Sarg geliefert wurde.“
„Dann können wir doch dahin.“
„Pia ist nicht in Sakramento.“
„Woher willst du das wissen?“
„Ich weiß das wegen der Chips der Zwerge, die Nicole ins Fruchtwasser implantiert hat.“
„Du weißt davon?“
„Ja, aber nur, weil Nicole die Daten der Zwerge übers normale LTE Netz empfängt. Sie hat Daten erhalten, bis der Flieger vom Flughafen abflog. Dann hat sie die Daten wieder bekommen, als Pia in Sacramento landete und noch eine Zeit danach. Dann waren sie weg. Leider weiß ich das erst seit gestern. Jetzt müssen wir nur testen, wie weit die Reichweite der Chips ist und wann sie über LTE nicht mehr empfangen werden können.“
„Aber woher wisst ihr, dass Pia nicht mehr in Sacramento ist.“
„Weil ich Markus, meinen Rockerkumpel, darum gebeten habe, einen Trupp an die Adresse zu schicken. Das ist eine Leichenhalle ohne Leichen und wie sie gesehen haben ohne viel Kunden.
Da ist Wochen lang nichts los. Leider Schulden wir nun denen einen gefallen.“
„Solange ich etwas von Pia höre, ist mir das egal.“

Drei Wochen vergingen, ohne das wir nähere Erkenntnisse hatten, was mit Pia passiert war. Ich versuchte mich so gut es ging um meine Patienten zu kümmern, aber es passierte immer wieder, dass ich einfach nur da saß und vor mich hin starrte. An diesem Morgen wieder. Eigentlich untersuchte ich die Füße von Alpha. Nach wie vor hatte sie dort die Krallen drinstecken. Die an den Fingern hatten wir erst einmal kurzerhand abgesägt. So konnte sie greifen, Türen öffnen und Buchseiten umblättern. Und sie lernte schnell. Auch wenn sie Sprache im eigentlichen Sinne nie gelernt hatte, Begriff sie doch, was sich damit ausdrücken ließ.

Als ich nun so in Gedanken da saß und durch ihre Füße durch sah, tippte sie mir an die Schulter. Als ich auf sah, nahm sie mich in den Arm und sagte:
„Alles wird gut. Du sehen. Alles wird gut.“

Es war, als hätte sie eine Schleuse bei mir geöffnet. Ich heulte mich an ihr aus, fast zehn Minuten hing ich in ihren Armen und heulte, was raus musste. Dann löste ich mich von ihr und ich schämte mich, weil ich ihr meine Schwäche gezeigt hatte. Aber sie suchte meinen Augenkontakt und sagte:

„Du stark. Aber wenn du zu hart, dann du gehen kaputt. Du müssen werden weich, um stark zu bleiben.“

Und ich verstand, was sie meinte. Es war das Kämpfer 1mal1. Etwas was stark und hart war, das brach irgendwann. Nur starke und weiche, bzw. elastische Dinge hatten auf Dauer bestand.

Ich dankte Alpha und kümmerte mich wieder um ihrem Fuß. Eine Woche später hielt ich ihre Hand, als sie vorsichtige Schritte im Garten machte. Da kam Mia mit dem Fahrrad angeradelt.

„Das wird ja“, sagte sie.
„Ja, Alpha macht in jeder Hinsicht große Fortschritte.“
„Ich gut?“ fragte sie jetzt.
„Ja Alpha.“
„Ich bald gut genug zu finden Pia? Dein Weibchen?“

Ich sah sie fragend an. Woher wusste sie von Pia?

„Die Wände reden. Erzählen Geschichten von Frau. Erzählen Geschichten von Wölflingen in Bauch. Erzählen von traurigem Boss, der vermisst seine Pia. Der leidet wie ein Hund. Hunde leiden nicht. Der Boss schon. Du bist Boss. Und du leidest, ich kann sehen jeden Tag. Es mich machen traurig. Ich will helfen. Ich kann kämpfen.“

Das war das erste mal, dass ich Alpha soviel reden hörte. Es war unglaublich, wie schnell sie lernte. Wir hatten allerdings noch immer keine Ahnung,wer sie war. Mia riss mich aus den Gedanken.

„Boss?“
„Ja?“
„Wir können vielleicht Pia finden.“
„Wie?“
„Über die Zwerge. Ihr Chip er sendet ja nach wie vor. Wir haben ihren Signalcode und können ihn in den USA orten.“
„Und?“
„Wenn sie in der Nähe eines Mastes sind, können wir sie Orten, selbst wenn die Chips nicht mehr in ihr sind, kriegen wir sie. Sie senden außerhalb weiter.“
„Und wenn ihr sie nicht findet?“
„Dann wissen wir, wo sie nicht sind. Es macht das Gebiet auf jeden Fall kleiner.“
„Wie lange wird es dauern?“
„Die ganze USA absuchen nach zwei ungewöhnlichen Signalen? 3 bis 5 Wochen mindestens.“

Während Mia in den Bunker eilte, machte Alpha etwas, was sie nicht sollte. Sie zog die Schuhe und die Strümpfe aus. Dann grub sie mit den Füßen im Sand des Weges. Sie sah auf den Weg entlang und ging in eine Art Startposition und dann begann sie zu laufen. Erst langsam und unsicher, doch dann immer Schneller. Am Ende rannte sie um einen Busch und als sie bei mir war, sprang sie wie eine Katze in meine Arme.

„Du guter Boss. Du geben mir Freiheit zu laufen wieder.“
„Möchtest du mehr Freiheit“ fragte ich.

Sie sah mich groß an.

„Was hältst du von der Freiheit bei einer neuen Familie hier draußen und nicht mehr im Bunker.“
„Du mich weggeben?“
„Nein, nicht weg. Du immer noch bei mir, nur nicht da unten, sondern dort. Da ist auch meine Familie.“
„Das stimmt sogar“, hörte ich plötzlich Nicole Stimme im Kopf. „Laut DNA ist sie deine Halbschwester. Eine der verschollenen Kinder deiner Mutter, die sie im Hotel geboren hat.“

Ich umarmte Alpha spontan und sie wusste nicht, wie ihr geschah. Dann nahm ich sie bei der Hand und zog sie runter ins Dorf rein in Marias Cafe. Dort stellte ich mich vor drei meiner Schwestern in die Küche und sagte:

„Hallo ihr drei, darf ich euch vorstellen? Das ist Alpha. Unsere kleine Schwester.“

Sie wurde sofort umarmt und herzlich gegrüßt und von allen Seiten begutachtet. Und dann wurde ich bombardiert mit der Frage, wo ich sie gefunden hatte. Und als ich es ihnen erklärt hatte, wurden sie nachdenklich. Dann gab ich ihnen drei die Aufgabe, meine Schwester in die Familie einzuführen.
Es dauerte wirklich drei Wochen, bis Amy und Emule, die bei uns im Dorf lebten und noch immer Datenrettung bei unseren Servern betrieben, das Signal der Chips empfingen. Nur nicht so, wie wir es erwartete hatten. Die Chips waren an zwei verschiedenen Orten und bewegten sich chaotisch.
Wieder schickten Mia die Rocker los. Die Chips befanden sich im Yosemite Park. Als die Rocker einen von ihnen fanden, steckte er in einem Haufen Wolfskot. Auch der zweite steckte in einem Tier. Diesmal war es ein amerikanischer Grizzly, der sich an einer Mülltonne bediente. Wieder überkam mich Trauer.

Es bedeutete, dass meine Kinder zur Welt gekommen waren und ich nicht bei Pia gewesen war. Meine letzte Chance, das Wunder einer Geburt zu erleben, war vertan. Und ob meine Kinder noch lebten? Ich konnte es nicht wissen. Ich saß mit Jannet im Schlafzimmer und versuchte sie aufzuheitern, was mir mehr schlecht als recht gelang.

„Lass doch das Wolfmädchen die Wölfe fragen, wo Pia ist, die wird bestimmt rauskriegen“, sagte Jannet auf einmal.
„Alpha?“
„Ja, Papa. Tante Alpha. Sie hat mir gezeigt, wie man mit Wölfen redet.“

Ich war etwas schockiert, dass Jannet Kontakt zu den Wölfen hatte. Ihre Gebisse waren noch immer Messerscharf. Nur die vorne hatten wir gerundet, damit sie sich nicht immer beim Hecheln die Zunge aufschnitten. Seit dem waren die Tier auch deutlich friedlicher. Auch bei unseren Patienten hatten wir das Gebiss, nahezu alle abgeschliffenen Zähne durch neue Kronen ersetzt und nun hatten alle echt wirkende Zahnreihen. Nur Alpha hatte sich bisher geweigert.

Eine Woche später lag Mia in den Wehen. Sie war zu früh.

„Wehe, du lässt mich alleine“, schrie sie mich an.
„Es ist Marcs Privileg, dabei zu sein.“
„Wessen Hand soll ich denn Zerquetschen, er hat keine. Also wirst du gefälligst hiiiiierrr. aaahhh.“

Meine Hand bekam weiße Stellen, als die nächste Wehe sie überrollte. Alpha, die hinter Nicole stand und alles genau beobachtete, fragte gerade, warum man das Baby nicht herausschnitt. Das würde doch immer so gemacht.

„Weil das der natürliche Weg ist“, erklärte Nicole.“So ist es ja auch rein gekommen.“

Alpha blieb die ganze Zeit dabei und beobachtete jede Wendung und jede Wehe, genau so wie Marc. Mia schrie den Kreissaal zusammen. Ein Intercom bedurfte es nicht mehr, um den Menschen im Bunker klar zu machen, dass hier neues Leben im Anmarsch war. Nach 3 Stunden war die Kleine endlich draußen und ich wusste, ich würde Tage brauchen, bis meine Hand wieder funktioniert. Und ich erahnte, was ich bei Pia verpasst hatte. Ich war glücklich um Mia und ohne Ende traurig, wenn ich an Pia und meine Knirpse dachte.

Als Mia so mit ihrem Baby da lag, sagte sie zu mir: „Ich komme nicht mit.“
Ich sah sie fragend an: „wohin kommst du nicht.“
„Ich komme nicht mit in die USA, wenn du in drei Tagen mit den anderen los fährst. Das Team funktioniert auch ohne mich. Amy ist ihr Kopf, alles hört auf ihr Kommando. Ich bin nur der Kit in den Fugen.“

Sie sah zu Alpha.

„Du gehst mit, an meiner Stelle.“

Alpha nickte. Sie sah noch immer mit einem merkwürdigen Blick zu Mia. Er war voller Bewunderung und Unverständnis.

Später draußen fragte sie, warum sie das Kind behalten dürfte. Ich erklärte ihr, dass Kinder immer bei ihren Eltern blieben. Mal mehr oder mal weniger lange. Sie sah mich verwirrt an.

„Alpha, wenn Mama gekonnt hätte, sie hätte wie ein Löwe für dich gekämpft, aber das Rudel hat dich zu schnell geholt und sie hat nicht gewusst, wo du warst. Aber glaub mir, sie lässt dich nie wieder los, wenn sie dich erst einmal in ihren Armen hat.“

Alpha hatte sich bisher geweigert zu Mama zu gehen. Deshalb hatten wir Mama auch nichts von ihrer Existenz gesagt.

„Sie nie gesucht.“
„Sie war gefangen wie du.“
„Du nicht gesucht.“
„Wenn ich gewusst hätte, dass es dich gibt, ich hätte Himmel und Erde in Bewegung gesetzt.“
„Wie bei Pia?“
„Wie bei Pia und meinen Kindern. Und glaub mir, der Mann, der sie mir nahm wird nicht mehr lange sein.“
„Dann ich dir helfen.“
„Danke Alpha.“

2 Tage später am Zoll schauten die Beamten nicht schlecht, als Alpha ihr Metallgrinsen präsentierte. Wir hatten zwar alle Sonderausweise, aber trotzdem durfte natürlich niemand mit Waffen an Bord. Alpha´s Gebiss war eine einzige Waffe. Als sie aufgefordert wurde, es ab zu legen, sah sie erst mich, dann den Beamten schief an. Ich war darauf vorbereitet und zeigte dem Beamten die Röntgenbilder, die zeigten, dass die Zähne Teil des Kiefers waren.

In den USA wiederholte sich das Spiel nochmal.

In Nevada wollte der Waffenverkäufer sogar ein Bild von ihr mit sich daneben, dafür bekamen wir 10% auf Waffen und Ausrüstung. Eigentlich brauchten wir keine Gewehre, aber wir waren zur Jagd angemeldet. Nur Pistolen zu kaufen hätte zu verdächtig ausgesehen. Wir kaufen auch 4 geländegängige Vans und Pickups und nahmen uns ein Hotel in der Nähe der Stelle, wo der Bär mit dem Chip herum lief. Er verschwand immer 3 Tage, um dann wieder in der Siedlung auf zu tauchen.
Alpha wollte direkt zu dem Bär und mit ihm laufen. Ich erklärte ihr, dass dieses Tier nicht wie die Wölfe sei, mit denen sie gelaufen war.

„Alpha, Bären haben kein Rudel.“
„Bär wissen wird, dass ich bin von seiner Art.“
„Und wenn du dich irrst. Ich würde ihn töten müssen um dich zu retten.“

Das sah sie dann ein.

Wir grenzten das Gebiet ein, wo Pia sein konnte. Bald war nur noch ein Gebiet von 200 qkm übrig, dass eigentlich nur aus Wildnis bestehen sollte. Laut Google Maps sollte es das auch. Aber der Bär lief in diesem Bereich herum.
Dann erhielten wir aus Deutschland das Video, dass der alte Snyder mit Pia auf dem Schoss gedreht hatte und ein Kommentar von Mia, dass man solche dummen Menschen nicht am leben lassen dürfte.

Hab ich auch nicht vor, dachte ich.

Es zerriss mir trotzdem das Herz, als ich Pia so sah, mit dem Grill im Hintergrund und dem Berg. So vollkommen nackt, fast schon gebrochen. Hab ich auch nicht vor, dachte ich.

Es zerriss mir trotzdem das Herz, als ich Pia so sah, mit dem Grill im Hintergrund. Sie vollkommen nackt, fast schon gebrochen. Zwanzig mal schauten wir uns das Video an. Ich sah nur sie. Sah ihre Haltung, sah ihre Trauer und weil sie sich selbst in diese Lage gebracht hatte. Eine Lage, an der ich schuld war, weil ich sie alleine gelassen hatte, ob wohl ich das Gefühl hatte, dass es falsch war. Wenn ich sie retten konnte und dieses wenn war noch immer für mich eine Option für mich, die nicht in Erfüllung gehen konnte.

Ich fragte mich, warum der alte so lange wartete, sie zu töten.

„Aber das ist es doch. Er hat noch immer den Zugriff auf die Kameras des Bunkers. Da kann er beobachten, wie du auf die Nachricht reagierst“, grinste Amy. Ich sah sie fragend an.

„Wir haben aus deiner Verzweifelung der letzten Wochen eine Highlightshow zusammen geschnitten.“
„Der ergötzt sich an einer Aufzeichnung?“
„Genau. Wir haben es so hinbekommen, dass er nie gesehen hat, dass du dich mit was anderem als mit Trauer beschäftigt hast. Wir haben auch das Dreamteam nicht auf Bildern. Wenn man nur die Videoaufnahmen kennt, die er gesehen hat, dann bist du in unendlicher Trauer und Verzweiflung gefangen.“
„Das ist nicht soweit von der Wirklichkeit entfernt“, sagte ich und schaute auf die wiederholte Aufnahme von Pia auf Robert Snyders nacktem Schoss. „Warum muss ich mir das immer und immer wieder anschauen?“
„Wegen dem Hintergrund.“

Zum ersten Mal seit dem sie die Aufnahme gestartet hatte sah ich nun auch das Umfeld. Ich sah die sündhaft teuren Marmorplatten, aus denen die Terrasse bestand. Ich sah die Ecke des Hauses, die aus Beton war. Ich sah den großen drei Meter langen grill, der mit Gasflaschen befeuert wurde und ich sah den Berg. Das alles musste ja da irgendwie hingekommen sein.

„Siehst du das Windrad?“ fragte Emule.

Erst wusste ich nicht, was er meinte, doch dann sah ich oben rechts in der Ecke, das Blatt eines Windrades durchs Bild huschen.

„Echte deutsche Wertarbeit.“
„Du kannst von so einem so kleinen Ausschnitt erkennen, von welcher Firma der Rotor ist?“
„Die Firma hat darauf ein Patent. Robert Snyder steht nur auf das beste. Genau wie beim Grill. Es gibt nicht viele Hersteller, die so große Grills anbieten. Und die schreiben dann auch sehr gerne ihren Namen darauf.“

Jetzt projezierten sie das Video auf zwei mal vier Meter an die Wand. Robert war ein Angeber. Er hatte das Video mit der größten Bandbreite durchs Netz geschoben. Man konnte die Pickel auf seinem Sack sehen und den Schleim an Pias Lippen.

„Kinder leben“, stellte Alpha fest.

Ich sah sie an und sie deutete auf eine Spiegelung in eine der Terrassenscheiben. Dort konnte man eindeutig ein Stück von einem Kinderwagen erkennen. Aber ich sah auch einen Mann mit einem Messer, der sich darüber beugte. Und mir wurde anders.

„Er nicht getan mit Messer. Kein Blut“, versuchte mich Alpha zu beruhigen. Aber das es überhaupt jemand wagte, ein Messer gegen meine Kinder zu erheben. Das war fast schon zu viel. Eine Woche gab er ihr? Das würde uns reichen müssen, ihn zu finden und damit meine Pia. In einer Woche wird sich nicht Pia auf dem Grill drehen. Herr Snyder würde auf dem Grill zu liegen kommen. Ein Fest für die Geier.

„Ich hab den Berg“, sagte Amy, die auf Google die Karten und Satellitenbilder des Gebietes durchforstet hatte.
„Wir müssen los“, sagte ich. „Da gibt es keine Straße hin. Das ist mitten im Park.“
„Aber sein Haus muss da hingekommen sein. Seine Windkraftanlage und seine ach so tollen Marmorplatten. Auch der Grill und die Küche und alle Möbel des Hauses. Selbst wenn die Hälfte davon angeflogen kam. Beim Beton seines Hauses war damit Ende. Es muss also eine Straße gegeben haben und die muss einen LKW ausgehalten haben. So etwas sieht man noch Jahrzehnte später in der Landschaft“, stellte eine der Zwillinge fest.

Sie begann die Satellitenbilder der Gegend intensiv zu durchforsten, nach einem Tag sagte sie: „Erwischt.“
„Hast du ihn?“
„Er wollte ganz geschickt sein. Siehst du dieses Stück Bilder bei google?“

Ich sah Wald, der aussah wie jeder andere Wald. Der einzige Unterschied war, dass er im Gegensatz zum nächsten Bild kahl war, wohl eine Winteraufnahme. In der Mitte sah man einen Gysir.

„Was ist daran jetzt so besonders?“
„Es ist das einzige Bild vom ganzen Staat, dass von 2003 ist. Und jetzt schau mal nach da unten.“

Ich folgte ihrem Finger und dann sah ich es. Da war ein Kiesweg und genau an der Grenze zu dem alten Bild ragte auf den Kiesweg ein Stück Flügel von einer Windkraftanlage auf einem Hänger und dahinter auf dem Weg fuhr ein Kran. Das Bild war von 2015. Ein Stück weiter, war der weg wieder weg, bzw. von Grün bewuchert, ein Bild von 2016. Jetzt wussten wir ganz genau, wo er war. Wir konnten los.
Mit aller gebotenen Eile packten wir die Autos mit der Ausrüstung für eine Woche und fuhren in den Park. Für Fremde sahen wir dabei aus, wie eine Gruppe Touristen auf ihrem ersten Jagdausflug. Dumme Touristen, um es zu präzisieren. Funkel nagelneue Waffen, an denen noch die Preissc***der hingen. Bunte Hemden und Turnschuhe, die Mädels in Highheels und Amy sah dabei so zum anbeißen aus, dass sich jeder in der Stadt nach ihr umdrehte. Wenn allerdings das Lächeln von Alpha aufblitzte, die wir in eine Art Punkoutfit gezwungen hatten, schauten sie genauso schnell wieder weg.
Auf jeden Fall waren wir Auffällig genug, um nicht ernst genommen zu werden, wenn ein Spion von den Snyders in der Stadt auf unsere Ankunft warten sollte. Als wir mit den Autos zu einer der Jagdhütten aufgebrochen waren, die in der Nähe der Straße zum Anwesen der Snyders aufgebrochen waren, änderte sich unsere Art. In der Nacht verließen wir die Hütte und standen zweit Tage später im Wald in Sichtweite der Villa.

Amy hatte die schwere Funkausrüstung geschultert und Emule einen Drohnenkoffer. Der Rest von uns das Essen und die Waffen. Der 40 Meter hohe Windgenerator hatte uns den Weg gewiesen. Nun saßen wir da und kamen nicht näher ran. Noch drei Tage und Pia und meine kleinen würde das Mahl dieses Kerls. Warum eigentlich hatte er es auf mich abgesehen. Was hatte er gesagt? Aus Rache für seinen Sohn? Was hatte ich mit seinem Sohn zu tun?

In meinen Augen hatte sein Sohn den Tot verdient. Mein Großvater, der sich solange mit diesen Typen abgegeben hatte und nicht die Eier in der Hose gehabt hatte, es auch richtig zu beenden, auch. Ich fragte mich, ob meine Entscheidung, mich nicht mehr an dem Kampf gegen diese Typen zu beteiligen, da zu führen könnte, dass es auf mich zurück schlug. Aber der Kampf hatte genau hier her geführt. Ich stand im Wald und hatte Angst, dass der Alte Snyder meine Frau zu früh mir nehmen konnte. Was Pia auszustehen hatte, zerriss mein Herz.

„Warum greifen wir nicht an?“ wollte ich von Amy wissen.
„Du hast das Video gesehen?“
„Natürlich habe ich das Video gesehen.“
„Hast du gesehen, was Pia um den Hals trug?“
„Ein Halsband, ja und?“
„Siehst du hier irgendwo einen Zaun?“
„Nein, worauf willst du hinaus?“
„Warum läuft sie dann nicht weg?“
„Wenn du Pia damit unterstellen willst, dass sie auf den Grill will, dann kennst du meine Pia nicht. Sie würde nie im Leben die Zwerge opfern. Sie würde mit ihnen sterben. Eher durch eigene Hand als durch die Hand von denen.“
„Das denke ich auch. Und daher habe ich die nähere Umgebung untersucht. Ich denke, das Halsband ist eine Sprengkapsel. Wenn wir angreifen und man entdeckt uns, dann wird sie gezündet.“
„Dann haben wir keine Chance“, ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. „Ich werde sie verlieren, ich werde alle drei verlieren.“
„Nein, ich denke, dass sie kurz vor dem Ende herauskommen wird.“

„Du bleiben bei Amy“, sagte Alpha. „Du zu …“ Sie suchte ein Wort „… emotional, für Kampf. Ich sie dir bringen.“

Es war die letzte Nacht vor dem Tag, an dem sie meine Pia opfern würden. Ich hatte sie gesehen, an dem Fenster in ihrem Schlafgemach. Wie sie vor den Raumhohen Scheiben kniete in all ihrer Verzweiflung. Ich wäre einfach zu ihr gelaufen, wenn Alpha mich nicht eingefangen hätte. Sie hatte recht, ich war emotional. Sie dagegen war der kalte Kämpfer, der ich bei anderen Gelegenheiten war. Der Kämpfer, der erst zuschlug, wenn der Gegner seine Deckung aufgab und einen Fehler machte.
Wenn es nicht Pia wäre. Ich hätte gewartet, bis der Snyder den Spieß an die Scheide der Frau ansetzte. Und wenn seine ganze Aufmerksamkeit und die seiner untergebenen an diesem letzten Akt hingen, hätte ich ihn erschossen. Aber es war Pia. Es waren meine Kinder. Ich konnte unmöglich so lange warten. Deshalb stand ich nun bei Amy, die über Wärmekameras das Umfeld des Hauses überwachte.

Die anderen verschwand im Wald.

„Da kommt jemand raus“, sagte Amy mit einem Mal. „Und dieser jemand trägt etwas.“

Ich sah die Siluetten und war mir sicher, das war Pia. Sie hatte unsere beiden Knirpse in den Armen. Was macht sie da? Warum kam sie in dieser Nacht heraus?

„Alpha. Kommen. Fang Pia ab. Ich denke, sie will es zuende bringen. Auf die eigene Art.“

Bevor Amy mich aufhalten konnte, lief ich bereits. 300 Meter durch den Wald trennten mich von dem Punkt, wo ich die Gestalt am Boden hatte knien sehen. Aus der Entfernung hörte ich Schüsse, die aus dem Haus kamen. Keine Kommandos gab der Trupp von sich. Sie waren ein eingespieltes Team. Ich erreichte den Ort, an dem ich Pia vermutete, doch sie war nicht da. Schon vor einer Minute hatte ich das erlösende „Clear“ gehört, dass das Ende des Kampfes signalisierte.

Ich folgte dem Pfad zum Haus und sah die ersten Toten auf der Terrasse. Amy führte mich zum Wohnzimmer und da saß sie, meine Pia.

„Du hättest dich so gut morgen auf dem Grill gemacht“, waren die letzten Worte, die ich von der Unterhaltung, die sie mit dem letzten noch Lebenden führte, mit bekam.
Ich weiß nicht mehr, wie ich ihn erschoss. Ich erinnerte mich nur noch, wie ich Pia in den Armen hielt und schwor, sie nie wieder alleine zu lassen. Sie war nicht die einzige, die in diesem Moment Tränen vergoss.

Dann zeigte sie mir unsere beiden Engel.




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