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Wie ich wurde, was ich heute bin

Was würdest du mit mir tun, wenn du ALLES machen dürftest? (Gedanken zu mir selbst)

Ich war ein Spätzünder, den ersten Sex mit knapp 19 Jahren, dann nur einen festen Freund bis zum ersten Ehemann. Von Erfahrung konnte ich in den jungen Jahren auf keinem Fall sprechen. Man nannte mich das „Mädchen rühr mich nicht an“. Ich war schlank, großgewachsen und auf keinem Fall hässlich. Wenn ich mir meine Fotos von damals ansehe, verstehe ich es selbst nicht. Es lag nicht am Aussehen, ich hatte einfach keine Lust auf Männer und auf Sex. Der ersten Ehe folgte bald eine Zweite. Beide Männer waren Stümper im Bett. Wenigstens der Zweite war lieb zu mir, nicht so der Erste.
Seit ich 20 Jahre alt war, führe ich ein Tagebuch. Darin tauchten bis fast zum Ende meiner zweiten Ehe nur vier Männer auf, die ich an mich heran ließ. Alle Frauen um mich herum schwärmten vom Sex, ich nicht. Für mich war es ein notwendiges Übel, nichts was ich unbedingt haben müsste. Mit der Nummer fünf änderte sich alles! Er war es, was ich mir optisch und menschlich immer vorstellte, leider verheiratet, nur nicht mit mir. Wir lernten uns samt Ehepartnern kennen und pflegten eine leichte Freundschaft. Es ergab sich, was nicht geplant war. Wir landeten im Bett. Es war das erste Mal, dass ich Lust hatte, richtige Lust auf Sex. Schon bei diesem ersten Mal erlebte ich mehr als die Jahre zuvor, erlebte Hingabe, Zärtlichkeit, Erfüllung. Mit diesem Mann begann ich Sex zu lieben. Wir taten es miteinander so oft es ging. Zur Lust stellte sich Liebe ein, er wurde mein dritter Ehemann. Schon während unserer Liebeleien erfuhr ich von seiner damaligen Frau und deren ausschweifenden Lebensstils. Schon zum Anfang dieser neuen Ehe fühlte ich mich eingesperrt, fühlte mich verstanden und frei. Wir begannen unsere Träume und Wünsche zu formulieren und auszusprechen, ungeachtet dessen, ob sie jemals wahr werden könnten. Es waren zaghafte Träume über noch nicht praktizierte Stellungen, andere Orte und Hilfsmittel. Es waren Wünsche auf noch sehr tiefem Level.
Mein Mann erzählte mir, was meine Vorgängerin so alles trieb und wie es anfangs verletzend war. Er hatte ihr Freiheit im Ausleben ihrer Sexualität gewährt, jedoch alles innerhalb von Grenzen und festgelegten Absprachen. Anfangs funktionierte es und es klappte zwischen ihnen gut. Dann aber setzte sie sich über alle gezogenen Grenzen hinweg.
Auch mein Mann brachte dies alles zu Papier und ich durfte es lesen. Für mich äußerst überraschen, seiner Frau andere Sexualpartner zu gewähren. Anfangs konnte ich es nicht verstehen. Dann dazu was sie alles tat. Auch das entzog sich meiner Auffassungsgabe. Wir sprachen viel darüber und auch darüber warum er es zuließ, war daran erregend und auch abstoßend war. Langsam konnte ich mich hinein versetzen und lernte zu verstehen. Wir verknüpften seine und meine Erfahrungen. Ich musste erkennen, dass der Mittelweg zwischen beiden Erfahrungen wohl der Richtige sein wird.
Ich lernte, dass ich mich auch dann selbst befriedigen darf, wenn er da ist und für ihn keine Verweigerung darstellt. Manchmal möchte man eben keinen Sex mit dem Partner, manchmal braucht man es ganz allein für sich selbst. Ich hatte Hemmungen es zu tun. Doch schon nach kurzer Zeit wurde es bei uns Selbstverständlichkeit. Meine schicke aber eher praktische Unterwäsche wurde ausgetauscht und durch feinere ersetzt. Aus dem grauen Mäuschen wurde eine sexy gekleidete attraktive Frau. Mir war nie aufgefallen, dass mich andere Männer mit ihren Blicken auszogen. Mein Mann machte mich darauf aufmerksam und ich lernte es zu genießen. Meine Erkenntnis: Ich bin eine Frau und zeige dies ab sofort auch!
Er gestand mir die gleichen Freiheiten zu, wie seiner damaligen Frau. Wenn ich einen anderen Mann im Bett möchte, dann soll ich ihn nehmen. Ich tat es nicht. Die heimische Erotik und der Sex nahmen neue Dimensionen an. Ich lernte was meine Reize bewirken, was es hieß noch mehr Neues auszuprobieren. Es war erfüllend. Ich las viele erotische Literatur, von Schmusebüchern bis hin zu harten Sachen. In meinem Kopf entstanden plötzlich Bilder, die ich so niemals geträumt hätte. Aufreizende Dessous und Spielzeug gehörten inzwischen zu unserem Alltag.
Mein Mann fotografiert gern und hat auch schon verschiedene Frauen abgelichtet. Er wollte wieder einmal Ideen umsetzen und konnte eine Bekannte dafür gewinnen. Ich war dabei, selbstverständlich. Ihm ging es um die Fotos, nicht um deren Körper zu nehmen. Schon nach wenigen Minuten hatte ich unbewusst die Regie übernommen, legte fest, wie sich die Frau zu präsentieren hatte. Ich erwischte mich dabei, dass die sie als Lustobjekt vorgeführt habe. Nach diesem Erlebnis ging ich in mich und erforschte meine Gedanken. Ich habe ihr meine Fantasie aufgedrückt! Die Liebe zum Sex hatte mich verändert, ich wollte mehr.
Dann kam der Tag, der alles veränderte. Entgegen unserer Absprachen habe ich kein Wort darüber verloren, dass ich mit einem anderen Mann geschlafen habe. Nicht nur einmal. Es lag nicht daran, dass ich nicht zufrieden war. Es hat sich ergeben und es war etwas anderes, ein anderer Mann, ein anderer Sex. Ich bin fremdgegangen. Mein Mann kam mir auf die Schliche, ich dachte unsere Ehe sei vorbei. Das Gegenteil trat ein. Wir sprachen darüber und er wollte dieses Neue mit mir gemeinsam erleben und ausleben.
Wir suchten im Internet nach einem einschlägigen Portal und wurden fündig. Wir orderten gemeinsam einen Mann für mich. Festgelegt wurde, nur bei uns im Gästezimmer! Eigens dafür installierte mein Mann eine Kamera. Ich sollte allein mit dem Fremden sein, und doch wollte er es sehen.
Es war soweit. Ich schlief mit einem Fremden und mein Man sah aus der Ferne zu. Anfangs ein blödes Gefühl dies zu wissen. Doch noch während es wir miteinander trieben, blende ich alles um mich herum aus. Kaum war mein Besucher weg, hatte ich den wohl bis dahin leidenschaftlichsten Sex mit meinem Mann! In der kommenden Zeit passierte es immer wieder, monatlich wohl ein Mal. Unser ehelicher Sex wurde immer aufregender dadurch, immer erfüllender, die Lieb zueinander immer tiefer und intensiver. Ich schlief mit immer mehr Männern. Mein Tagebuch füllte sich mit Namen und Daten. Heimisch wurde es immer rasanter, ehelichen Sex gab es nahezu täglich, manchmal auch mehrfach.
Dann begannen meine Wechseljahre, die nicht ohne Einfluss auf meine Psyche blieben. Ich hatte alles, was ich mir je erträumt hatte und doch habe ich ihn wieder betrogen, die gesteckten Grenzen verletzt. Mit einem der Männer ging es einige Wochen, nur nicht bei uns wie verabredet. Er war grob zu mir, führte mich auf neue Wege. Meine vielen „dienstlichen“ Termine blieben nicht unbemerkt. Es krachte heftig.
Aus diesem Ehekrach wuchs eine neue Leidenschaft. Mein Mann verlangte von mir klar meine Wünsche zu äußern. Einschränkungen mit anderen Männern zu schlafen gab es nicht. Die Grenzen wurden noch einmal deutlicher formuliert und auch die Konsequenzen, wenn ich sie nicht einhielt. Wir gelangten auf ein neues Level. Von diesem Tag an lebe ich meine Träume aus und ich habe keinerlei Ambitionen, meinen Mann erneut zu hintergehen. Ich denke heute ganz anders als damals, kann auch das Ausleben der Ex meines Mannes verstehen. Viele ihrer „Taten“ sind heute für mich keineswegs ein Tabu. So offen wie heute, haben wir sonst nie darüber gesprochen, darüber was uns anregt und was sich in unseren Köpfen abspielt.
Die Zeit des Blümchensex ist vorbei. Männer die unter „hart“ verstehen, den Penis in den trockenen Hintern zu schieben, die sind aus dem Rennen. Nur zum Vögeln muss ich nicht in der Ferne suchen, das kann ich einfacher haben. Es sind Männer und auch Frauen mit schlüpfrigen Gedanken gefragt, Leute, die Ideen entwickeln, Träume haben, Träume ausleben.
Aus all diesen Erlebnissen stelle ich meinem Gegenüber dann nur eine Frage:

Was würdest du mit mir tun, wenn du ALLES machen dürftest?

Wer keinen weiten Horizont hat, der hat verloren. Männer hatte ich sehr viele, Männer in der Zahl hatte ich in der Tat genug. Jetzt zählt nur noch Qualität und nicht Quantität.




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