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Kurzgeschichte: Eine Bluse für die Fette

Aus der Reihe: 15-Minuten-Story-Challenge

„Für eine Hochzeit?“, sagte die strohblonde, junge, noch viel zu unsichere Verkäuferin zu mir, „Also, meinen Sie nicht selbst, dass es etwas zu … eng ist?“ Ich schaute mich im Spiegel der Umkleide an. Oh ja, allerdings fand ich das. Die schneeweiße Bluse spannte sich dermaßen über meine Glocken, dass ich bei jeder Bewegung würde aufpassen müssen, damit meine dicke Oberweite bei zu viel Gewackel nicht die Nähte sprengen würde. Und die beiden übergewichtigen Hupen hatten schon einige Kleidungsstücke auf dem Gewissen, vor allem verschiedenste Träger und Verschlüsse.

Noch schlimmer aber stand es um die unteren Knöpfe. Die Knopfleiste war keine gerade Linie sondern kurz davor, zwischen den Knöpfen mein Bauchspeck zu offenbaren. „Wurst in der Pelle“ wäre nicht mal mehr treffend gewesen, ich fühlte mich wie eine Bratwurst auf dem Grill, kurz davor aufzuplatzen, damit das Fett freie Bahn hat. Zuhause störte mich mein völlig ausufernder Umfang überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, ich liebte es, alte kuschelige Shirts zu tragen, die nicht mal mehr ansatzweise über meinen verfetteten Körper passten. Vor allem wenn ich mich an einem Fernsehsonntag aus der Couch wuchtete, um mehr Fressalien ranzuholen, dann vergeblich an den Bünden des Oberteils rumzerrte bevor meine Wampe ohnehin unten wieder rausschwabbelte. Meine Freundin Isa liebte diesen Anblick und wann immer meine Speckrollen sich den Weg in die Freiheit suchten kneteten kurz darauf ihre gierigen Finger meinen prallen Körper.

Für die Hochzeit auf der wir eingeladen waren musste aber nun mal etwas Standesgemäßes her. Und das war das Problem, denn ich war bereits im fünften verfickten Laden und hatte keinen Bock mehr, ein weiteres Mal „das ist leider die größte Größe, die wir führen“ zu hören. Eine Durchsage ertönte. „Entschuldigen Sie“, sagte die Verkäuferin, „ich muss kurz zur Kasse im Obergeschoss. Vielleicht … laufen Sie derweil einfach ein paar Schritte und entscheiden, ob Sie genug Bewegungsfreiheit in der Buse… ich meine, Bluse haben.“ Und mit rotem Kopf eilte der junge Hüpfer von dannen.

Keine schlechte Idee, dachte ich, und marschierte im Erdgeschoss herum. Ein paar Teens liefen an mir vorbei und beide Jungs konnten ihren Blick nicht von meinen in den Stoff gezwängten Titten lassen. Aber das war nichts Neues, und immerhin starrten sie nicht auf meine Fettwampe. Neben den strapazierten Knöpfen litten besonders die seitlichen Nähte beim Gehen. Mein Hüftspeck hing förmlich über den einschneidenden Bund meiner ebenfalls zu engen Stoffhose und spannte die dünne Bluse dramatisch. Vielleicht würde das alles gar nicht auffallen, wenn ich meinen Blazer den ganzen Tag anbehalten würde. Eine auffällige Klunkerkette dazu, um vom Rest abzulenken?

Ich war am Ausgang angelangt und sah vor der Tür einen Mini-Pommesbude, wie es sie öfters in der Fußgängerzone gab. Mein Magen knurrte bedrohlich, also überprüfte ich fix, ob die Bluse alarmgesichert war und schlich mich raus. Die Verkäuferin würde bestimmt ein paar Minuten brauchen. „Eine Pommes, äh, groß ja, eine Currywurst, nein, besser zwei, eine Frikadelle und dann noch …“

Fünfzehn Minuten und 23,50 € später fühlte ich mich viel besser, zumindest in Bezug auf meinen Hunger. Die Blusen-Affäre hatte sich allerdings dramatisiert. Ich strich mir über den prall gestopften Wanst und fühlte meinen Speck zwischen den Knöpfen lauern. Es war hoffnungslos. Aber nun gut, meine Klamotten waren noch in der Umkleide, es gab nur einen Ausweg. Sehr, sehr langsam zurück bewegen, die Verkäuferin meiden, umziehen, abhauen. Mit anderen Worten: Ein sehr langer Weg.

Ich mied den Hauptgang und schlich zwischen Klamottenständern Richtung Umkleide. Als ich mich ein mal umschaute riss bereits die Naht unter meinem rechten Arm, weil die Bewegung meine Riesenbusen noch mehr in Stoff presste. Schließlich kam ich bei der Umkleidekabine an, alles lag noch da wie zuvor. Ich hatte gerade den Vorhang geschlossen, da wurde er schon wieder aufgezogen. „Ah, ich habe Sie die ganze Zeit schon gesucht, wo …“ Die Verkäuferin glotzte ungläubig auf die zum Bersten gespannte, unbezahlte Bluse. „… aber … wo kommen denn die Fett-Flecken …“ Ich zog das Mädel in die Kabine und schloss den Vorhang mit einem Ruck. Das Blondchen war bestenfalls ein Drittel von mir und starrte mich erschrocken an.

Ich holte Luft, um einen Einigungsvorschlag zu formulieren, aber das war endgültig zu viel für das bißchen Stoff. Nacheinander platzten die Knöpfe ab und mein vollgefressener Speckbauch erlange seine Freiheit zurück und schwabbte dem dürren Mädel entgegen. Ein letzter Knopf auf Höhe meiner dicken Nippel hielt komischerweise noch die Stellung, obwohl das Busenfleisch an allen Seiten versuchte, der Schwerkraft nachzukommen. Schnell hielt ich ihr den Mund zu, um ein mögliches Gezeter zu unterbinden. Ihre Augen weiteten sich noch mehr, als ich näher herantrat und sie langsam von meinem speckigen Oberkörper an die Wand gedrückt wurde.

„Also, Sie …“, ich räusperte mich, „Du hast absolut Recht, die Bluse passt nicht besonders. Aber ich werde sie bezahlen und Du machst keinen Aufstand, in Ordnung?“ Langsam nahm ich meine Hand von ihrem Mund und wartete auf eine Reaktion. Wäre jetzt jemand in die Kabine gekommen, der Anblick wäre absolut irrwitzig gewesen. Von der Seite hätte man nur ihre Beine und ihren Kopf, der zwischen meinen Monstermöpsen herausguckte, gesehen. Der Rest von ihr war zwischen Wand und meinem Fett verschwunden.

Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich zu einem verschmitzten Lächeln. An meinem Unterbauch bewegte sich ihr Arm, dann spürte ich ihre Hand an meiner Muschi. „Du hast ja keine Ahnung, wie viele fette Weiber hier täglich in meine Abteilung kommen“, hauchte sie. „Und immer muss ich es mir abends selbst besorgen, während ich an die ganzen dicken Titten und Ärsche denke, die ich hier sehe. Aber heute scheint mein Glückstag zu sein.“ Ich stöhnte, weil ich ihre Hand sogar durch die Stoffhose spürte. „Du hast die Wahl: Nach Feierabend mit mir ficken, oder Polizei. Wofür entscheidest Du Dich?“




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