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Die Shexe

Durch die Abendstille dringt das lauter werdende Geräusch eines Wagens, der sich dem alten Gasthaus am See nähert. Das Licht der Scheinwerfer tastet wie zwei bleiche Finger durch den Nebel, der vom See über schmale Zufahrtsstraße wallt. Linker Hand der nebelige See und rechts ein dichter Mischwald, in dem der leichte Wind Äste knarrend aneinander reibt. Die Sonne ist schon lange hinter den Bäumen versunken und am Himmel steht die bleich fahle Scheibe des Mondes. Durch den leichten Nebelschleier hat er einen großen Hof und wirkt noch unheimlicher.

Schon tagsüber, bei Sonnenschein, ist das alte aus Holz erbaute Gasthaus unheimlich und so manche düstere Geschichte rankt sich um das verfallende Gebäude. Geschichten von schlimmen Verbrechen und den ruhelosen Geistern der beklagenswerten Opfer. Für die Jugend in den umliegenden Dörfern und Kleinstädten ist das „Restaurant am Bootshaus“ immer wieder eine Herausforderung und Mutprobe.

Und für die ganz harten Jungs ist die im See liegende Insel das Ziel. Nachts mit dem Ruderboot über den See und auf die Insel rudern, gilt als die ultimative Mutprobe. Eine Aufgabe, bei der nur wenige das Ziel wirklich erreicht haben. Denn merkwürdiger Weise, so berichten die nächtlichen Ruderer, wird das Gefühl der Angst immer beklemmender, je näher man der Insel kommt. Oder man erreicht die Insel gar nicht erst, weil man auf dem See irgendwie die Orientierung verloren hat.

Im Abstand einiger Jahre erzählen dann immer wieder einzelne Jungs, die nachts zur Insel gerudert sind, eine gleich lautende Geschichte. Es lebe dort eine rothaarige Frau, auf die der jugendliche Held getroffen wäre, und die in einem weißen Gewand über die Insel ging und in einem merkwürdigen Haus wohnte. Der nächtliche Besucher wurde sehr freundlich aufgenommen, bewirtet und dann habe die Frau ihn angeblich verführt und ihm die heißeste Nacht bereitet, die sich ein Mann nur vorstellen könnte. Natürlich variiert die Geschichte von Held zu Held, aber im Kern ist sie immer gleich. Mittlerweile ist die Geschichte immer wieder der Gag auf Parties und das vor allem, seit ein Junge erzählt hat, dass schon zu seines Großvaters Zeiten das Gerücht über diese weiße Frau herumging.

Aber es gibt auch andere Geschichten, die unheimlicher sind. Einmal soll ein junger Mann eine ganze Nacht auf dem See herumgerudert sein. Als man ihn jedoch am nächsten Morgen völlig erschöpft am Bootsanleger im Ruderboot liegend fand, hat er erzählt und geschworen, dass er die Insel immer ganz dicht vor dem Bug seines Bootes hatte, doch sie nie erreichen konnte. Immer wenn er meinte, er wäre fast da, dann wäre Nebel aufgezogen und in dem Nebel muss er die Orientierung verloren haben, denn kurz darauf war die Insel wieder ein ganzes Stück weg von ihm. Die Leute lachten und nannten ihn einen Spinner, denn jeder konnte sehen, dass das Ruderboot noch immer mit einer alten verrosteten Kette am Bootssteg gesichert war. Doch als der junge Mann seine Hände zeigte, sahen alle die blutigen Blasen in den Handflächen. Auch sein Erschöpfungszustand und seine schweißnasse Kleidung zeigten deutlich, dass er die ganze Nacht gerudert sein musste. Doch sein Ziel, die Insel, konnte er sich unmöglich genähert, geschweige denn erreicht haben.

Und genau diese kleine Insel ist auch das Ziel des Paares in dem Polo, dessen Scheinwerfer gerade über die zerfallende Fassade des alten Gasthauses gleiten und dann über den See strahlen und versuchen, den dichter werdenden Nebel zu durchdringen. Mit einem letzten leisen Schnaufer stirbt das Motorengeräusch, als der Motor ausgeschaltet wird. Doch die Scheinwerfer bleiben noch an und das Paar bleibt im Wageninneren sitzen.

„Sag mir noch einmal, warum wir heute hier sind!“, sagt die junge Frau nervös.

„Weil wir unser Problem in den Griff bekommen wollen.“, erklärt der junge Mann angespannt. „Damit es endlich zwischen uns beiden klappt.“

„Unser Problem?“, fragt die Frau. Ihre Stimme hat einen beißenden Unterton, der den jungen Mann sichtlich verletzt. „Es ist ja wohl eher dein Problem.“

„Ich dachte, über diesen Punkt wären wir schon weg!“, faucht er gereizt. „Ich dachte, in den ganzen verdammten Selbstfindungskursen, Meditationsübungen und Tantra- und Kamasutra-Selbststudien wären wir uns einig geworden, dass es unser gemeinsames Problem ist.“ „Pffft, wer von uns kriegt denn keinen hoch?“, fragt die Frau höhnisch. „Und wenn doch, dann spritzt er auch sofort ab?“

„Ah, das soll wohl ich sein, was?“, höhnt er zurück. „Und wer ist dann die Person, der man stundenlang den Kitzler lutschen kann, ohne dass auch nur der leiseste Seufzer zu hören ist? Aber kaum schiebt sie sich einen Dildo rein, schon sprudelt es aus ihrer Spalte wie aus einer Quelle.“

Beide sind verletzt und starren aus der Frontscheibe des Wagens in den Nebel. Die Wellen des Sees klatschen an den alten Bootsanleger und irgendwo im Wald schreit ein Käuzchen. Die junge Frau zuckt zusammen.

„Tut mir leid, Schatz.“, entschuldigt sie sich. „Das war gemein von mir. Ich weiß, wie sehr du dich um mich bemühst und was du alles schon auf dich genommen hast. Und auch unter dieser Situation leidest.“

„Na, du doch auch.“, sagt er.

„Wir beide.“, meint sie vermittelnd. „Ich … ich bin nur so nervös. Du kennst die Geschichten über den See und das Gasthaus genauso gut wie ich. Und über die Insel. Und ausgerechnet da soll uns geholfen werden?“ „Ich bin auch nervös und aufgeregt.“, versucht er sich zu entschuldigen. „Es war auch nicht nett, was ich gesagt habe. Komm, lass es uns einfach versuchen. Vielleicht ist das alles auch nur eine große Verarsche, aber dann haben wir wenigstens eine nächtliche Mondscheinfahrt in einem Ruderboot gemacht.“

„Positiv denken, was?“, lacht sie lahm.

„Warum nicht?“, antwortet er und öffnet die Fahrertür. Sofort fällt die kalte Nachtluft in den Innenraum und bringt würzig duftende Feuchtigkeit herein. Die junge Frau steigt ebenfalls aus und wickelt ihren Mantel fester um ihren schlanken Körper.

Der Mann schließt den Wagen ab, dann geht er um die Motorhaube herum auf seine Freundin zu. „Komm, da vorne muss irgendwo das Boot liegen.“, sagt er, während er seine Arme um die Schultern der Frau legt. „Oder hast du so große Zweifel, dass wir wieder umkehren sollten?“

Sie schaut ihm in die Augen. „Nein, Schatz. Lass uns gehen!“

Zusammen gehen beide zu dem Bootssteg, wo ein altes Ruderboot sanft vor sich hindümpelt. Der junge Mann hilft seiner Freundin in das schaukelnde Gefährt, dann löst er das Tau und steigt ebenfalls in das Boot. Lächelnd ergreift er die Riemen und stößt das Gefährt vom Steg ab. Mit einem kräftigen Zug gleitet das Boot auf den See hinaus in den Nebel.

„Schau mal!“, ruft die junge Frau und deutet nach vorn über den Bug.

Der Mann dreht sich um. Durch ein im Nebel aufgerissenes Loch können beide plötzlich die Insel sehen. Dunkel zeichnen sich die Umrisse einiger hoher Tannen vom Nachthimmel ab. Und auch das mysteriöse Efeubewachsene Haus mit dem breiten Turm an der Seite ist deutlich zu erkennen. Aus einem der Fenster scheint flackerndes Licht zu ihnen herüber, als würden dort in dem Raum hinter den Fensterscheiben Kerzen oder Fackeln brennen. Dann wird die Insel wieder von dem Nebel verschluckt.
Auch ich sehe nur noch Nebelschwaden. Hinter der dünnen Glasoberfläche des uralten Spiegels sind nur noch graue Schlieren zu sehen. Das Bild der beiden jungen Menschen wurde von den grauen Schwaden überdeckt. Verärgert puste ich eine Strähne meines roten Haares aus dem Gesicht. Lächelnd atme ich ein paar Mal ein und aus, um mich zu entspannen. Meine eigene Aufregung ist mindestens ebenso groß, wie die meiner beiden zukünftigen Gäste. Es ist eine lange Zeit her, dass ich freiwillig Gäste zu mir geladen haben. Eine sehr lange Zeit. Noch einmal atme ich ein und aus, und versuche mich auf das Bild des Paares zu konzentrieren, das ich seit ihrer Ankunft auf dem Weg zum Gasthaus verfolgt habe. Auch ihr Gespräch habe ich mitbekommen und kann ihre Zweifel verstehen, denn auch ich habe Zweifel, ob es mir gelingen wird, das Problem der beiden zu lösen. Und diese Zweifel stören meine Konzentration und lenken mich ab. Wieder atme ich tief ein und starre in den grauen Nebel im Spiegel an, um ihm meinen Willen aufzudrängen.

Das wabernde Grau wirbelt wie Rauch durcheinander, in dem man hinein geblasen hat, als meine Gedanken hinter die dünne Glasoberfläche dringen. Strudel öffnen sich, wirbeln umeinander und geben kurze Blicke auf Bilder frei, bevor sie sich in Blasen verwandeln und platzen. Mir steht der Schweiß auf der Stirn. Nicht nur die schwierige Konzentrationsübung, sondern auch die unangenehme Wärme im Keller des Turmes und die vielen Düfte der brennenden Kräuterschalen treibt mir den Schweiß aus den Poren, sodass mein dünnes Gewand schon bald an meinem Körper klebt. Wieder öffnet sich ein Bild und ich erkenne Vertrautes. Ich bemühe mich, es festzuhalten, doch es will mir wieder entgleiten. Mit meiner in den Jahren geübten Konzentration bündel ich meine Gedanken und zwinge den Spiegel, das Bild klar werden zu lassen und mir zu zeigen.

Plötzlich rast das Bild auf mich zu und mit Entsetzen erkenne ich, dass es eine meiner eigenen Erinnerungen ist. Verzweifelt versuche ich das Bild abzublocken, doch die Kraft bringe ich nicht mehr auf, meine Konzentration ist durch meine eigenen Zweifel zu sehr gestört und meine Gedanken zu unklar. Unaufhaltsam stürze ich in das Bild meiner eigenen dunklen Erinnerung und werde Zeuge meiner eigenen Vergangenheit, die sich vor mir ausbreitet und in der ich blättern kann, wie in einem Buch. So breitet sich mein Leben, oder zumindest der Teil, mit dem alles begann vor mit aus. Einzelheiten werden aus dem Vergessen ans Licht gezerrt. Ich kann es zwar etwas steuern, aber ich werde wohl oder übel alles anschauen müssen, bis der Zauber seine Wirkung verliert.

Und so sehe ich die Bilder meiner Erinnerungen, die über einem halben Jahrtausend zurückliegen.

Es begann alles in einer kleinen Hütte außerhalb einer ummauerten Stadt. Ich weiß, die Stadt gibt es heute noch, aber mir gelingt es nicht, mich an den Namen zu erinnern. Doch woran ich mich erinnere, ist der Tag, den der Spiegel mir zeigt. Es war der Tag, nach der wundervollsten Nacht meines Lebens …

… Am Vortag hatte ich Johannes getroffen, einen Wanderburschen, der von dem lebte, was die Leute ihm an Almosen zusteckten. Er war auch an die Tür meiner Hütte, die ich von meiner verstorbenen Mutter geerbt hatte, gekommen und hatte sein Sprüchlein aufgesagt. Ich fand ihn umwerfend und sehr attraktiv. Geld konnte ich ihm keines geben, denn ich hatte kaum welches, um meine Steuern zu bezahlen. Die waren zwar gering, weil ich außerhalb der Stadtmauern wohnte, aber dennoch musste ich meinen Teil bezahlen. Da ich gerade gebacken hatte, lud ich Johannes auf ein kleines Essen ein. Artig dankte er mir und wir setzten uns draußen vor der Hütte ins Gras. Doch gerade, als wir mit dem Essen beginnen wollten, kam der alte Peter vorbei und bat mich, ihm etwas von der Kräutersalbe zu geben, die ich immer für ihn herstellte. Leider hatte ich keine mehr auf Vorrat, aber ich versprach, welche herzustellen.

Der Zeitpunkt hätte ungünstiger nicht sein können, aber ich sagte zu, weil ich das Geld brauchte und versprach, sie ihm am nächsten Tag zu bringen. Bedauernd erklärte ich Johannes, dass es wohl nichts mit einem gemeinsamen Essen werden würde, aber er solle ruhig allein weiter essen. Ich holte meinen kleinen Korb uns machte mich auf, die entsprechenden Kräuter zu suchen. Als ich aus der Hütte kam, fragte mich Johannes, ob er mir helfen könnte.

„Kennst du den Schachtelhalm?“, hatte ich gefragt und er nickte. So zogen wir dann zusammen los und suchten die verschiedensten Pflanzen. Wohl bemerkte ich, dass Johannes mir, wann immer sich ihm die Gelegenheit bot, in den Ausschnitt oder auf mein Hinterteil schaute, wenn ich mich gerade bückte, aber ich fasste es als ein Kompliment auf. Mit der Zeit gab ich ihm auch gern mehr zu sehen. Es wurde zu einem Spiel zwischen uns, das uns beide erregte. Während ich später die Salbe herstellte, erzählte mir Johannes Geschichten von seiner Wanderung, die er aber so maßlos übertrieb, dass ich beim Rühren und Stampfen Tränen lachte. Der Tag war wunderschön gewesen und wir verstanden uns sehr gut. Der Tag neigte sich dem Ende zu und ich lud Johannes ein, bei mir zu bleiben. Wir unterhielten uns noch bis spät in die Nacht, wobei wir uns immer näher kamen und dann irgendwann beide auf dem einfachen Lager, das mir als Schlafstätte diente, lagen.

Sanft liebkosten seine Hände meinen Körper, streichelten über meine kleinen Brüste und fuhren hinab zu meinem Bauch und über den dichten Busch roter Haare, der meine Scham zierte. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. Gefangen von diesem Augenblick und der Erregung unserer Körper, schalteten wir unseren Verstand aus. Wie von selbst fielen unsere Kleider von uns ab und als ich Johannes nackt im flackernden Licht einer Talglampe vor mir stehen sah und seinen steifes Gemächt steil von seinem Körper abstand, da legte ich mich auf den Rücken, spreizte meine Beine und hieß sein starken Stab in meiner Lusthöhle willkommen. Es war unbeschreiblich. Seine Kraft und Ausdauer brachten mich in Ekstase und schon bald fühlte ich meinen ersten Höhepunkt.

Johannes war nicht der erste Mann in meinem Leben, bestimmt nicht, aber er war der einfallsreichste, mit dem ich bis dahin mein Lager geteilt hatte. Er zeigte mir Freuden, die ich bis dahin nie kennen gelernt hatte. Ohne Hemmungen und Scham liebten wir uns. Meine Mutter hatte mir Tricks und Mittel gezeigt, wie man verhindern konnte, dass eine solche Nacht ein Kind nach sich bringen würde und so genoss ich ohne Angst, wie Johannes sich in mir ergoss. Noch mehrmals haben wir in der Nacht diese Freuden genossen und mit jedem Mal wurde es intensiver und schöner. Irgendwann schliefen wir nackt und eng aneinander gekuschelt ein.

Und so fanden uns dann auch am nächsten Tag die Stadtbüttel.

Sie kamen ohne Vorwarnung in meine Hütten, postierten sich um mein Lager und zerrten Johannes hoch. Die Anschuldigung gegen ihn lautete Raub. Während wir noch versuchten, unseren Schreck zu verarbeiten, durchsuchten einige Männer die wenigen Habseligkeiten Johannes. Sie fanden nichts, begannen dann aber mich als Komplizin zu verdächtigen. Grob rissen sie mich vom Lager hoch und ich stand dann nackt vor ihnen. Beide wurden wir vor die Hütte getrieben. Mit ihren widerlichen und bösen Worten reizten sie Johannes, der immer wütender wurden, bis sein Jähzorn über die Vernunft siegte.

Nackt und unbewaffnet ging er auf einen der Männer los und drosch auf ihn ein. In dem Handgemenge muss einer eine Waffe gezogen haben, denn plötzlich schrie Johannes auf und fiel zu Boden. In seiner Brust steckte ein Messer. Er starb auf dem Boden vor meiner kleinen Hütte. Die Männer waren entsetzt, denn keiner hatte das gewollt. Ich musste mich anziehen und sollte ihnen in die Stadt folgen. Schweigend nahmen sie die Leiche des jungen Mannes mit, der mir so vertraut geworden war.

In der Stadt versuchte man halbherzig den Vorfall zu klären, bis der Kläger dann auf einmal erklärte, er habe seinen Geldbeutel wieder gefunden. Seine Frau hätte das Vermögen an einem anderen Ort versteckt und ihn nicht darüber aufgeklärt. Mein Entsetzen und meine Trauer brachen aus mir heraus und ich beschimpfte den Mann und die Büttel, die den Tod eines unschuldigen Mannes auf den Gewissen hatten. Mit meinen Worten griff ich auch den Magistrat an. Etwas, was man nicht tun sollte und schon gar nicht als Frau mit einem eh schon zweifelhaften Ruf, der durch die offensichtliche Geschehnisse der letzten Nacht, noch weiter verschlechtert wurde. Ich wurde in den Kerker gebracht. Plötzlich begann sich der Magistrat doch stärker für den Fall zu interessieren, vor allem, weil ich ihn beschimpft hatte.

Ich wurde befragt, meine Hütte durchsucht und man fand verschiedenste Dinge, die mich belasten sollten. Und zwar der Hexerei!

Ich war schockiert gewesen. Ich eine Hexe? Damals hatte ich plötzlich Todesangst. Heute im Rückblick kann ich über die Beweisführung des Magistrats nur lachen, denn was sie mir als Beweise vorlegten waren Dinge, die eine Frau nun mal braucht, wenn sie in der Kräuterkunde, Wundpflege und Geburtshilfe bewandert war, wie es mich meine Mutter gelehrt hatte. Sie hatte mir auch die Liebe zu den Menschen und dem Leben eingeimpft. Respekt vor Gott, dem Menschen und den Geschenken der Natur, waren ihre drei Grundpfeiler gewesen. In meiner „Ausbildung“ habe ich zwar auch schnell gemerkt, dass meine Mutter einiges in Frage stellte, was die Aussagen der Obrigkeit, vor allem der kirchlichen, betraf, aber nie hat sie offen etwas dagegen gesagt oder die Gebote verstoßen. Und auch ich habe das nie getan. Doch zu meinem weiteren Erschrecken fanden sich auch schnell „Zeugen“, welche die Anschuldigungen unterstrichen. Mein Schicksal war damit besiegelt, dass wusste ich damals. Aber eingestehen wollte ich es mir nicht. Ich war jung und glaubte, nicht daran, dass sie mich umbringen würden.

Ich wurde in den Kerker gebracht, wo ich bis zur Befragung durch einen Angehörigen des Magistrats und der Kirche blieb. Die Ungewissheit und der Verlust und die Trauer um den armen Johannes ließen mich fast verzweifeln. Doch tief in meinem Inneren war immer ein Funke der Hoffnung geblieben, denn ich glaubte fest an die Gerechtigkeit. Immer wieder sprach ich Gebete und verlor weder Hoffnung noch die Liebe und den Respekt vor dem Leben. Dann kam der Tag, an dem ich befragt werden sollte.

Man führte mich in eine Folterkammer. Allein deswegen hätte ich mich vor Angst beinah eingenässt. Der Geistliche redete mir ins Gewissen und versuchte mir ein Geständnis zu entlocken, damit ich nicht zu leiden hätte. Doch was sollte ich gestehen? Letzten Endes wurden mir meine wundervollen roten Locken vom Kopfe geschoren, denn die Hexe beziehe bekanntlich ihre Kraft aus ihren wilden Haaren, hatte der Geistliche dem Magistraten erläutert. Mein Gewand wurde mir von dem Folterknecht vom Körper gerissen und er band mich auf einem schmalen Tisch fest. Dann untersuchte mich der Geistlichen nach Zeichen des Satans, die der Höllenfürst jeder seiner Dirnen einbrannte. Als er auf meiner Haut nichts finden konnte, befahl er dem Knecht, meine Schambehaarung zu entfernen. Verzweifelt versuchte ich mich dagegen zu wehren. Ein Fehler, denn das wurde als Zeichen begriffen, dass ich etwas zu verstecken suchte.

Der widerliche Knecht griff mit der Faust in meine Schamhaare und schnitt fies grinsend die Haare ab. Es tat weh und mir schossen Tränen der Scham und des Schmerzes in die Augen. Grob ging der Mann daran, meinen dicken roten Busch abzuschaben. Seine Finger drangen in meine Spalte ein, zogen meine Schamlippen lang und mehr als einmal riss er eher meine Haare heraus, als dass er sie rasierte.

Als ich dann kahl und blank vor ihnen lag, untersuchte mich der Geistliche. Zu meinem Entsetzen berührte er mich so, wie es sich für einen Geistlichen eigentlich nicht geziemt. Seine Finger fuhren über meine gequälte Haut, streichelten sanft über meine Schamlippen und drangen mehr als einmal tief in meine Spalte ein. Selbst meine Lustperle legte er frei und rieb sie zwischen Daumen und Zeigefinger. Es war eine absurde Situation. Ich schämte mich, wurde gedemütigt und gequält und doch empfand ich auch Lust durch die Berührungen dieses Mannes, der eigentlich keine Erfahrungen haben durfte, mein Lustzentrum aber verwöhnte, als sei er nicht so unerfahren, wie das Zölibat verlangte. Vielleicht hatte meine Mutter mit ihren Bemerkungen doch Recht gehabt.

Während der Untersuchung durch den Geistlichen, griff der Magistratsvertreter an meine Brüste und knetete sie, als wären sie Brotteig. Bald konnte ich deutlich erkennen, dass der Mann erregt war, denn seine Hose beulte sich in seinem Schritt mächtig aus. Völlig unbekümmert begann er seinen Schritt an meinem Arm und meiner Hand zu reiben und spürte sein steifes Glied durch die Hose. Vor Scham und Wut war ich einer Ohnmacht nahe, doch aus der Dämmerung meines Bewusstseins riss mich der Jubelschrei des Geistlichen. Er war fündig geworden.

Angeblich hatte ich das Abbild des Teufels zwischen meinen Beinen. Zwei kleine Leberflecke sollten die Augen bilden, mein hervorstehender Kitzler und die Schamlippen sollten Nase und Mund sein und weil der Folterknecht unsauber geschoren hatte, war da sogar ein Spitzbart. Das bestätigte auch der Magistrate, der sich jetzt ebenfalls so stellte, dass er mir zwischen die Beine sehen konnte. Was ich sah, war ein nasser Fleck auf der Kutte des Geistlichen, in etwa in der Höhe seines Schrittes. Der verlogene Bock hatte sich an mir erregt und dabei wahrscheinlich so lange an meinen Schamlippen und meinem Lustpunkt gezogen, bis dieses vermeintliche Gesicht zu erkennen war. Die Männer gratulierten sich und dann wurde meine Befragung intensiver. Das bedeutet nichts anderes, als das meine Folter immer schlimmer wurde.

Zuerst wurde ich Stunden auf einem dreikantigen Holzbalken gesetzt, wobei die Kante mir in den Unterleib schnitt. Meine Schamlippen wurden gequetscht und meine Lustperle an mein Schambein gepresst. Die Schmerzen waren fürchterlich. Doch ich sagte nur, was ich auch schon vorher gesagt hatte und sc***derte immer wieder die Situation, wie sie gewesen war.

Die Anweisung erging an den Folterknecht, mich zwischen zwei Balken zu binden. Ich wurde gepeitscht musste so aufgespannt eine Nacht verbringen, doch ich konnte nichts anderes sagen, als zuvor auch. So wurde ich auf ein Rad gebunden und gedreht bis mir übel wurde und ich speien musste, doch noch immer konnte ich dem Geistlichen und dem Magistraten nichts anderes sagen. An dem Abend sollte mich der Folterknecht dann losbinden und wieder in meine Zelle werfen, nach dem die beiden anderen Männer gegangen waren. Doch statt dem Befehl auch Folge zuleisten, begann mich der Folterknecht mit eiskaltem Wasser abzugießen und etwas zu säubern. In mir erwachte Hoffnung, dass der Mann mir helfen würde, doch statt der erwarteten Hilfe, kamen einige Männer, die ihre Gesichter verhüllt hatten. Der Folterknecht spannte mich auf ein Andreaskreuz und dann vergingen sich die Männer an mir, einer nach dem anderen, manche sogar mehrmals. Und zum Schluss der widerliche Folterknecht selbst. Man drohte mir, meine Zunge herauszureißen, sollte ich ein Wort über diesen Abend verlauten lassen. Sie hätten sagen können, was sie wollten, ich bekam es nicht mit, denn ich brach auf dem Boden meiner Zelle zusammen und fiel in eine tiefe Ohnmacht.

Am nächsten Tag wurde die Befragung noch einmal gesteigert. Glühende Eisen wurden an meine Haut gehalten, meine empfindlichsten Körperstellen mit Nadeln gequält bis ich zusammenbrach. Ich wurde wieder ins Bewusstsein gerissen und die Befragung fortgesetzt, bis ich wieder zusammenbrach. Und wieder geweckt wurde und so fort.

Doch in meiner Kerkerzelle glaubte ich immer wieder daran, dass ich all das lebend überstehen würde, wenn ich nur bei der Wahrheit bliebe. Die Wunden würden mit den richtigen Kräutern heilen.

Am vierten Tag meiner Befragung wurde mir dann bewusst, dass es bald vorbei sein würde, denn ich hatte sie von meiner öffentlichen Verbrennung reden hören.

Vorbei! Aus! Ich ließ all meine Hoffnung fahren, denn selbst der Folterknecht, dem ich mich in meiner Verzweiflung als Lustobjekt angeboten hatte, lachte nur und meinte, es würden nach mir auch noch welche kommen.

Als sie mir ihr Urteil mitteilten, war ich gebrochen. Es war mir egal geworden, was mit mir passieren würde. Meine Hände und Füße waren nur noch eine blutige Masse, zumindest fühlte es sich so für mich an. Ich war an Brüsten und im Schambereich gequält und verstümmelt worden und mir war klar, dass kein Kraut der Welt mich mehr kurieren konnte. Mein Geist und Körper waren gebrochen und ich würde nie wieder Freude empfinden könnte, wenn ein Mann mich berührt. Ich wusste nicht einmal zu sagen, ob die ständige Blutung von den Verletzungen der Folterinstrumente herrührte oder ob ich mich die monatlichen Blutungen ereilt hatten.

Hätten die Männer meine Blutungen als das Monatsblut erkannt, dann wäre das als weiterer Beweis aufgeführt worden. Denn schließlich galt die Frau als unrein.

Am nächsten Tag wurde dann ein anderer Geistlicher zu mir geführt, der mir die Beichte abnehmen sollte, doch ich konnte ihm nichts sagen. Unter meinen unsäglichen Schmerzen und Seelenqualen schrie ich immer wieder, was passiert war und das ich nichts mit den Kräften einer Hexe zu schaffen hätte. Doch es nutzte alles nichts. Nach Ablauf einer Woche wurde ich auf einem Gitterkarren durch die Stadt zum Platz gefahren, wo der Scheiterhaufen schon auf meine Verbrennung wartete.

Menschen säumten die Straßen und warfen mit Steinen, Pferdekot, Matsch und verfaultem Obst und Gemüse nach mir. Vieles wurde noch von den Gitterstäben abgefangen, aber einiges traf mich auch. Ich konnte mich nicht wehren, denn meine Handgelenke steckten in der hölzernen Geige, die um meinen Hals lag. Immer wieder wurde ich auf dem schwankenden Gefährt in und her geworfen. Einmal traf ich mit der Stirn gegen die Eisenstäbe und lag einem Moment benommen in dem Stroh auf dem Boden des Wagens. Sofort griffen Hände durch das Gitter und zerrten an meinem Büßergewand. Ich hörte es reißen und ein gutes Stück fehlte. Ohne eine Chance meine Blöße zu bedecken, wurde ich von den Wachen wieder auf die Beine gezwungen. Ein großes Stück des unteren Saumes war weggerissen worden und die vorderen Reihen konnten mir jetzt auf die verstümmelte Scham schauen. Ich wurde sofort als Dirne, Dämonenbuhlerin und Teufelsweib beschimpft und alle machten zu ihrem Schutze das Zeichen des Kreuzes. Ich war so gedemütigt und verloren, dass ich einfach nicht mehr konnte.

Ich sah in die geifernden und verzerrten Gesichter von Menschen, die ich mein Leben lang gekannt hatte. Jetzt spieen sie mich an oder warfen mit Mist nach mir. Das Fünkchen Hoffnung für die Menschen, Güte und die Liebe, die meine Mutter mir als so wichtige Güter zu vermitteln versucht hatte, begann immer weiter zu schwinden.

Als ich fast am Ende meines Weges war, sah ich den alten Peter und die gute Frau Magda in der ersten Reihe stehen. Beide hatten Tränen in den Augen und weinten um mich. Ich schaute sie an und lächelte ihnen zu. Sie riefen mir etwas zu, dass ich aber in dem Tumult nicht verstehen konnte, doch ich sah an ihren Gesichtern, dass sie mir glaubten und nicht dem Richter. Diese Geste der Wärme und Freundlichkeit gaben mir die Kraft, meinen Blick nach vorn zum Scheiterhaufen zu richten und meinem Ende gelassen entgegenzusehen.

Als der Wagen zum Halten kam, wurde ich aus dem Käfig auf den Scheiterhaufen geführt und mit dem Rücken an den Pfahl gebunden. Durch das Seil wurde mein Gewand noch etwas angehoben und meine Scham lag jetzt gut sichtbar vor aller Augen, doch das spielte jetzt für mich auch keine Rolle mehr. Der Henker bemerkte es und lächelte mich fies an. Ich müsse wohl eine rechte Dirne des Teufels sein, wenn ich ihm schon so gegenübertreten wollte, gab er mir mit, bevor er den Scheiterhaufen verließ und ich da oben ganz einsam stand.

Wie durch eine dicke Suppe hörte ich die Worte des Richters, der meine bewiesene Schuld und das Urteil verkündete. Die reinigenden Flammen sollten meine Seele retten, wenn mein Körper schon so verderbt wäre. Doch meine Gedanken waren bei Johannes, dem armen Wanderer, mit dem ich so große Lust kennen gelernt hatte. Ich dachte zurück an die Wonne seiner Berührungen, das Spiel seiner Finger und die Kraft und Stärke, die ich in mir spüren durfte. Sein trauriges Ende trieb die Tränen in meine Augen. Trotzdem musste ich lächeln, denn in meinen Gedanken erlebte ich diese wunderschöne kurze Zeit noch einmal.

Dann kam der Scharfrichter und mit einer Fackel entzündete er den Scheiterhaufen. Knisternd begann das Holz zu brennen. Da wurde mir plötzlich mit erschreckender Klarheit deutlich, dass mein junges Leben gleich unter schrecklichen Qualen ein Ende finden sollte. Mein Lebenswille flammte jäh auf und ich begann um meine Freiheit zu kämpfen. Ich riss und zerrte an den Seilen, die mich an den Pfahl fesselten. Meine Wunden rissen wieder auf, aber ich konnte mich nicht befreien.

Rauch stieg auf und meine Augen begannen zu brennen. Ich schrie und schrie, bis der Rauch mir in die Lungen stieg und ich würgend husten musste. Doch ich wollte nicht aufgeben. Immer noch zerrte ich an den Fesseln. Wenn ich gekonnt hätte, ich hätte meinen Arm abgebissen. Luft, wollte ich haben. Luft und Leben. Die Hitze des Feuers, das sich immer dichter an mich heran fraß, spürte ich auf jedem freien Flecken Haut. Sehen konnte ich nichts mehr, denn meine Augen tränten unaufhörlich. Die Luft, die zum Atmen brauchte, wurde von den Flammen verbraucht und alles was ich bekam, war der beißende Rauch. Meine Sinne schwanden und mein Kampf gegen die Fesseln wurde immer schwächer. Die Hitze war unerträglich geworden und es würden nur noch Sekunden vergehen, bis die ersten Flammenzungen über meine Haut lecken würden. Doch dies würde ich nicht mehr bei Bewusstsein erleben, denn um mich herum wurde es schwarz, als ich in die gnädige Bewusstlosigkeit fiel ….
… Schlagartig bin ich wieder in dem Raum im Turm meines Hauses. Der Spiegel ist wieder das, was er sein sollte, nämlich ein einfacher alter Spiegel. Mit schweißnassen Fingern fahre ich über meine Stirn und spüre die Stelle, wo ich mit dem Kopf gegen den Rahmen geknallt bin, als mich die Schwäche als Tribut für den Zauber und die Hitze in dem Raum überkam. Mein Gewand klebt an meinem Körper und ist so nass, als wäre ich in einen Regenschauer gekommen. Im Spiegel kann ich meine Brüste durch den dünnen Stoff scheinen sehen und meine roten Schamhaare auf der Innenseite des Gewandes kleben.

Es ist ein vergeblicher Versuch, das Gewand abstreifen zu wollen, also zerreiße ich es einfach über meinen Brüsten, bis ich es ohne größere Schwierigkeiten abstreifen kann. Mit dem rechten Fuß schleudere ich es in eine Feuerschale, wo es zischend verbrennt.

Jetzt stehe ich wirklich nackt vor dem alten Spiegel. Ein Anblick, der mir seit Jahrhunderten vertraut ist. Mein Körper ist immer noch der einer knapp zwanzigjährigen jungen Frau mit festen runden Brüsten und einer sehr schlanken Taille, auf die eine Biene neidisch werden könnte. Mit in die Hüften gestemmten Händen stelle ich mich etwas breitbeiniger vor den Spiegel und lasse meine Augen weiter über diesen so jung aussehenden, doch schon jahrhundertealten Körper gleiten. Ein Schweißtropfen rinnt von meinem Hals durch das Tal zwischen meinen Brüsten und ich folge dem Weg dieser glitzernden Perle mit den Augen, wie sie ihren Weg um den Bauchnabel herum findet und dann in dem dichtem Irokesenschnitt meiner Schamhaare verschwindet.

Obwohl ich den Anblick einer rasierten Schamgegend bei Frauen und Männern wesentlich erotischer finde, konnte ich mich selbst nie überwinden, mich ganz zu rasieren. Das hängt vielleicht mit dem Erlebnis in der Folterkammer des Magistrats zusammen. Meine eigenen Schamhaare gehen sogar recht weit in Richtung Bauchnabel und schauen immer etwas über den Rand eines handelsüblichen Slips hinaus. Auch bei Bikinis treten die Haare natürlich zutage, aber ich liebe den Blick, den Männer mir dann zuwerfen, wenn sie es entdecken. Verschämt versuchen sie ihr Interesse zu verbergen, aber es gelingt ihnen nie. Frauen sind da wesentlich direkter. Aber am liebsten bin ich eh nackt, wobei die „Frisur“ dann nicht ins Gewicht fällt.

Meine Schamlippen selbst sind frei von Haaren und sind absolut glatt rasiert. Jetzt hängen die Haare schweißnass lang herunter, aber wenn sie trocken sind, dann sind sie ein lockiger Busch, den ich nur an den Seiten immer wieder frisiere. Oder von meinen Freunden frisieren lasse.

Ich verlasse den Raum durch eine schwere Eichentür, die mit Eisenbändern beschlagen ist. Der Gang in dem ich jetzt stehe, wird ebenfalls nur von Fackeln erhellt. Ich mag dieses warme Licht und hier unten im Keller gibt es nichts, dass schnell Feuer fangen kann, weshalb ich Fackeln und Kerzen den Vorzug vor elektrischem Licht gebe. Barfuß renne ich durch den Gang. Ich erhöhe mein Tempo, bis ich spurte. Etwas außer Atem erreiche ich eine weitere schwere Eichentür. Noch immer habe ich das bedrückende Gefühl, dass die Erinnerungen, die der Spiegel mir gezeigt hat, in mir geweckt haben, nicht abschütteln können. Da hilft auch kein Rennen. Vor seiner Vergangenheit kann man nicht wegrennen. Dem Schicksal einen Seufzer schenkend drücke ich die schweren Türflügel auf und betrete den Raum dahinter.

Vor mir auf dem Boden knien meine Freunde Rasai und Iasar auf dem Boden. Im Dunklen könnte man die beiden für einfache nackte Menschen halten, doch wenn man sie im Licht sieht, dann verfliegt dieser Eindruck sofort. Nackt sind sie, aber bestimmt keine einfachen Menschen. Ihre Arme sind sehnige Muskelstränge, in denen mehr Kraft ruht, als ihr bloßer Anblick schon vermuten lässt. Überhaupt zeichnet sich auf ihren Körpern jede Muskelpartie überdeutlich ab. Ein Künstler würde sich für solche Aktmodelle den Arm abschneiden. Obwohl Rasai recht kräftig ist, hat sie frauliche Formen bewahrt. Ihre Brüste sind ausgeprägt und groß. Sie hat eine schmale Taillen und einen wundervollen Po.

Iasar dagegen ist ein Bild von einem Mann. Michelangelos David in Fleisch und Blut. Nur hat Iasar nicht Davids Nachteil. Iasars Gemächt ist nämlich wesentlich größer und stattlicher. Ich liebe die beiden auf eine ganz besondere Art.

Und dass sie auf dem Rücken Flügel wie Fledermäuse und Schwänze wie Peitschen über dem Po haben und ihre Hände und Füße eher Klauen als Händen gleichen, hat mich nur die ersten Jahre etwas gestört. Sie sind meine Wächterin und mein Beschützer und meine Vertrauten. Meine Freunde.

„Habt Ihrrrr geschaut?“, fragt Iasar fauchend.

„Ja, mein Liebling.“, antworte ich ihm.

„Werrrden die Gäste kommen?“, schnurrt Rasai.

„Ja, mein Schatz!“

„Werrrden sie Prrrobleme machen?“, fragt Iasar, der wie immer um meine Sicherheit besorgt ist.

„Kein Problem, mit dem du nicht fertig werden würdest. Hört ihr beiden Bestien, die Menschen kommen, weil sie ein Problem haben und nicht, weil sie ein Problem machen wollen.“, erkläre ich den beiden wahrscheinlich zum hundertsten Mal, seit ich ihnen meinen Plan offenbart habe, dass ich mich wieder der Welt zuwenden will. „Und jetzt steht endlich auf. Ich mag nicht auf euch hinab schauen.“

„Ihrrr seid unserrre Herrrin.“, erinnert mich Iasar wieder an meine Rolle ihnen gegenüber, während er sich erhebt.

„Und wie lange muss ich euch dann noch sagen, dass ich euch nicht kniend sehen will?“, stöhne ich, da dieses Gespräch wieder in die Bahnen abgleitet, die wir schon sooft diskutierten.

„Wirrr schulden Euch unserrre Leben. Als Dank und Ehrerbietung beugen wirrr nurrr vorrr Euch unserrre Knie.“, erklärt mir Rasai, die jetzt vor mir steht. Mit ihren zweieinhalb Meter Höhe ist sie ein imposanter Anblick.

Mit der Hand streichle ich über ihre Brüste, umspiele ihre Brustwarzen und lasse meine Hand anschließend tiefer wandern, bis meine Hand zwischen ihren Beinen ruht. Ein tiefes Grollen kommt aus ihrer Brust. Doch ich habe keine Angst, denn das Grollen ist nur das Zeichen dafür, dass sie die Zärtlichkeit genießt.

Ich blicke zu Iasar und lächle ihn an, denn auch ihn würde ich jetzt gern streicheln, aber die große Kreatur bleibt stehen, auch wenn sich ihr übergroßes Glied bei dem Anblick der Liebkosungen, die ich seiner Gefährtin angedeihen lasse, steil aufrichtet. Der Anblick dieses imposanten Organs erregt mich und ich sehe, wie Iasar meine Erregung wittert. Doch etwas hält ihn davon ab, sich mir zu nähern.

„Was ist, Iasar? Magst du nicht gestreichelt werden?“, frage ich ihn lüsternd.

„Brrr, natürrrlich, das wisst Ihrrr doch, Herrrin.“, knurrt er und ich weiß, es bedrückt ihn etwas. „Doch ich rrrieche Eurrren Schweiß und derrr Gerrruch verrrät mirrr, dass Ihrrr etwas geschaut habt, dass Euch bedrrrrückt.“

Seine Instinkte sind immer wieder verblüffend. Schon oft hat er Gefahr für unsere kleine Familie gewittert, wenn alle anderen noch lange nichts bemerkt haben. Dadurch hat er uns oft gerettet. Oder jene, die uns gejagt haben. Treffsicher hat er auch jetzt meine innere Anspannung bemerkt.

„Der Spiegel zeigte mir meine eigene Vergangenheit.“, sage ich leise. „Den Teil der Vergangenheit, der vor unserer gemeinsamen Zeit liegt.“

„Ihrrr habt nie darrrüberrr gesprrrochen!“, weist mich Rasai mit sanfter Stimme auf die Tatsache hin, dass ich aus der Zeit ein Geheimnis mache. Meine Hand streicht immer noch über ihre Schamlippen und ich sehe, wie ihre Brustwarzen sich aufrichten. Ich lächle die geflügelte Kreatur an und dringe zu ihrem großen Kitzler vor, den ich sanft zu massieren beginne.

Iasar krümmt seine Zehen und die Krallen kratzen über den Steinboden. Sein Peitschenschwanz schwingt hin und her und seine Flügel zucken. Irgendwas macht ihm zu schaffen und er weiß nicht, wie er es mir sagen soll.

„Nun komm, Iasar, sag mir, was dich beschäftigt.“, fordere ich ihn auf.

Der Gigant schaut seine Gefährtin an. Rasai seufzt und löst sich von meiner Hand und tritt zu Iasar, der dadurch den Mut fasst, mich zu fragen. „Herrrin, wollt Ihrrr uns nicht Eurrre Geschichte errrzählen?“

Eine einfache schlichte Frage, die sie vielleicht alle fünfzig Jahre einmal stellen. Bisher habe ich sie immer verneint, aber vielleicht sollte ich es wirklich einmal tun. Darüber zu sprechen hilft mir vielleicht, es endlich zu verarbeiten.

„Hm, vielleicht sollte ich es wirklich endlich tun.“, brumme ich. „aber es gibt eine Bedingung, die ich daran knüpfe.“

„Wenn Ihrrr wollt, dass wirrr nicht mehrrr vorrr Euch knien, dann müsst Ihrrr Euch anderrre Zuhörrrerrr suchen.“, faucht Rasai.

„Nein. Ich wäre traurig, wenn ich diese ständige Diskussion nicht mehr führen könnte.“, lache ich. „Nein, es ist viel einfacher. Ich möchte, dass ihr euch angewöhnt, mich mit ‚Du‘ anzureden und dieses ‚Herrin‘ weglasst. Ich bin eure Freundin, Vertraute und Beschützerin. Und das schon so lange. Da solltet ihr das endlich weniger förmlich angehen lassen.“

Knurrend schauen die beiden mich mit großen Augen an. Dann aber nicken sie.

„Gut, einverrrstanden. Errrzähl uns… deine … Geschichte, bitte!“, bittet Iasar, der über die ungewöhnte Grammatik noch etwas stolpert.

„Aber nicht hier!“, sage ich. „Tragt mich hinauf in den Salon. Dort in den Kissen werde ich euch alles erzählen.“

Lächelnd greift mich Iasar und hebt mich hoch. Meine fünfundfünfzig Kilo sind kein Problem für ihn. Er setzt mich auf sein geschwollenes Glied, legt eine Hand auf meine Brust und beginnt sie zu liebkosen, während ich mich an seinem harten Pfahl festhalte.

Ein kurzer Sprung, ein paar kräftige Flügelschläge und dann fliegen wir der Decke entgegen und durch ein Loch in das Erdgeschoss. Iasar hält mich weiterhin fest und ich genieße den Ritt, während er mich die Treppen und Flure zum Salon entlang trägt. Obwohl er eine steinerne Haut hat, oder vielleicht auch genau deswegen, ist es eine Wonne für mich, auf diesem riesigen harten Glied zu reiten. Iasar versteht es, mein Gewicht perfekt aufzuteilen, denn mein Körpergewicht lastet nur auf meinen Schamlippen und meinem Damm. Ich spüre den Druck, den Schmerz der gequetschten und gepressten Schamlippen und bei einigen Bewegungen lastet mein Gewicht auch schon mal auf meinem Kitzler. Es ist auf eine gewisse Weise angenehm und unangenehm zugleich. Und mein treuer Freund spürt genau, wann der Schmerz überwiegt. Dann heben mich seine starken Arme einfach etwas an und ich bekomme eine Erholungspause.

Rasai nimmt einen anderen Weg und ich weiß, dass sie uns einige leckere Häppchen bereiten wird, damit nichts meine Erzählung unterbrechen wird.

Im Salon gleite ich von meinem pochenden und harten Sitz herunter und lege mich in einen Kissenberg. Iasar legt sich vor mich und beginnt mich weiter zu streicheln. Der ritt auf seinem steinharten Glied hat mich feucht werden lassen und ich kann meinen Lustsaft und meinen Schweiß auf seinem Glied glänzen sehen.

Obwohl er mit seinen Klauen in Sekunden ein Pferd aufreißen und töten kann, ist er jetzt unendlich sanft. Seine Krallen fahren über meine Haut und verursachen bei mir eine Gänsehaut. Meine Brustwarzen, die so gar nicht zu meinen Brüsten passen, da sie auffallend lang sind, richten sich auf. Iasar nimmt sie zärtlich zwischen seine Lippen und zieht daran. Seufzend gebe ich mich diesem Ungetüm hin, als seine Klauen ihren Weg zwischen meine Beine finden. Weit spreize ich die Beine und lasse zu, dass Iasar seine Krallen tief in meine nasse Lusthöhle einführt. So oft wir dieses Spiel schon genossen haben, so oft bin ich von dieser gezügelten Wildheit fasziniert. Noch nie hat er mir Schmerzen zugefügt. Ich habe Iasar mit seinen Klauen Mauern einreißen, Menschen durch die Luft werfen oder Bären mit einer Handbewegung töten sehen. Doch wenn er meinen Kitzler zwischen die Krallen nimmt, dann ist jede Berührung pure Lust. Jede Faser meines Körpers schreit nach der orgiastischen Erlösung, aber er zögert es bis ins Unendliche hinaus. Die unfehlbaren Instinkte, die ihn sooft vor Gefahren warnen, funktionieren auch in diesen Situationen.

Rasai tritt herein und sieht uns einen Moment zu. Ihre Blicke hängen an ihrem Partner. Rasch stellt sie ihr Tablett ab, dann betrachtet sie unser Treiben, wobei sie ihre Brüste und ihre Schamlippen reibt. Deutlich sehe ich, wie sie ihren eigenen Kitzler reibt. Iasar, der mit dem Rücken zu Rasai hockt, schnüffelt und lächelt mich an. In seinen Augen sehe seine Begierde und sein gewaltiges Glied zuckt. Ich lächle zurück und spüre, wie durch seine Berührungen an meiner Lustperle sich der Höhepunkt aufbaut. Wie immer überkommen mich diese Hitze und das Gefühl der unersättlichen Begierde, bevor ich mich wild unter seinen Klauen winde und meine Lust hinaus keuche.

Einen Moment verharrt er noch bei mir, dann springt er rückwärts auf Rasai zu, dreht sich in der Luft und prallt auf sie. Wie bei einem Kampf gehen die beiden aufeinander los. So menschlich die beiden auch wirken, einen Teil ihres Erbes werden sie nie verleugnen können.

Iasar gelingt es aufgrund des Überraschungsmomentes schnell Rasai niederzuringen. Er greift in ihre langen schwarzen Haare und biegt ihren Kopf weit zurück. Ihre Schläge mit ihren Klauen gehen jetzt ungezielt ins Leere. Dann ergreift Iasar ihren Peitschenschwanz und zieht ihn ebenfalls hoch. Auf den Knien ist Rasai jetzt ihrem Partner voll ausgeliefert, der sich über sie schiebt und seinen gewaltigen steifen Pfahl zwischen ihre nass glänzenden Schamlippen schiebt. Rasai schreit und kreischt in den höchsten Tönen, während Iasar mit schnellen und wilden Stößen immer wieder tief in sie eindringt. Ihr heißes Liebesspiel dauert nur wenige Minuten, dann keuchen beide auf und mit einem heiseren Gebrüll begleitet Iasar seinen Erguss in die nasse Lustgrotte seiner Partnerin. Rasai faucht und kreischt als der Orgasmus sie ebenfalls mitreißt und sie spürt, wie sich Iasar in sie ergießt. Kaum ist der Höhepunkt abgeklungen, springt Iasar auf und mit einem Flügelschlag bringt er sich in Sicherheit, denn Rasai fährt herum und schlägt mit seinen Klauen nach ihm. Fauchend sieht sie ihm nach, wie er sich an der Decke des Salons in Sicherheit gebracht hat.

Noch einmal faucht Rasai ihn an, dann rollt sie sich auf den Rücken und beginnt sich zu winden und zu schnurren. Nach rund zwei Minuten bleibt sie erschöpft liegen und schaut zu Iasar hinauf. Der wagt sich jetzt wieder zu ihr herunter und legt sich neben seine Partnerin. An der Spitze seiner Eichel hängt noch ein dicker zäher Tropfen, den Rasai genüsslich abschleckt, während Iasar ihre Schamlippen leckt und mit dem hervorlugenden Kitzler spielt.

Ich schaue den beiden zu und genieße meine eigenen Berührungen an meinen Brüsten und meinem Kitzler. Es erregt mich immer wieder aufs Neue, wenn ich diesen beiden wilden Kreaturen zu sehen kann. Ihre a****lische Kraft, ihre Wildheit und ihre „brutale“ Zärtlichkeit bringen eine tief versteckte Saite in meinem Inneren zum Klingen.

Nach einigen weiteren Minuten kommen die beiden dann zu mir. Ich lege mich in die Kissen zurück und weiß, dass sie mich jetzt noch einmal verwöhnen. Iasar leckt und knabbert an meinen Brüsten, während Rasai meine Spalte verwöhnt. Ihre raue Zunge dringt tief in meinen heißen Kanal ein und sie bewegt sich so wendig und geschickt, dass es nicht lange dauert, bis ich komme. Stöhnend liege ich in den Kissen und lasse den Höhepunkt langsam abklingen, während Iasar weiter meine Brüste verwöhnt.

„Bist du glücklich?“, fragt mich Rasai.

„Ja, mein Liebling!“, hauche ich und streichle durch ihre Haare. „Ihr auch?“

„Ja. Sehrrr sogarrr!“, schnurrt Iasar und lässt von meinen Brüsten ab.

„Hm, errrzählst du uns jetzt deine Geschichte?“, drängt Rasai und erinnert mich wieder an mein Versprechen.

„Ja, das werde ich.“, versichere ich ihr und stehe auf, um uns das Tablett zu holen.

Mit dem Tablett balancierend kehre ich zu den beiden zurück, die sich zu einem Ring gelegt haben, sodass ich zwischen ihnen liegen kann und sie mich während der Erzählung sanft streicheln können.

„Meine Vergangenheit als Kind ist nicht so interessant, daher werde ich das überspringen und direkt dort beginnen, wo auch der Spiegel mich hingeführt hat. Es ist eine schöne, aber sehr traurige Geschichte.“, beginne ich und erzähle ihnen, was mir der Spiegel gezeigt hatte. Als ich an dem Punkt angelangt bin, an dem ich auf dem Scheiterhaufen in Ohnmacht sank, muss ich mich einen Moment sammeln und mir die Ereignisse erst einmal selber vergegenwärtigen.

„Ich sank in eine tiefe Bewusstlosigkeit. Viele Opfer auf dem Scheiterhaufen sterben schon, bevor die Flammen sie überhaupt erreichen. Rauchvergiftung oder Herzschlag tritt viel früher ein. Was mit Sicherheit eine Gnade ist. Das ich erst so spät das Bewusstsein verlor, lag an meinem unbändigen Willen zu leben. Ich liebte mein Leben und war nicht bereit, so einfach aufzugeben. Doch mein Körper konnte den Strapazen nicht standhalten. Und ehrlich gesagt, ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als bei vollem Bewusstsein zu verbrennen.“, fahre ich fort. „In der Tiefe meiner Ohnmacht hörte ich einen Chor von Stimmen, der mich rief. Immer wieder riefen sie meinen Namen und ich muss irgendwie geantwortet haben, denn plötzlich sprach nur noch eine Stimme zu mir.

„Wenn du leben willst, dann komm zu uns. Löse dich und komm zu uns. Komm, Schwester, komm. Folge meiner Stimme!“

Ich tat, wie die Stimme mir befahl, denn mir war völlig klar, wie ich der Stimme folgen musste. Ich kroch nackt auf allen Vieren durch die Flammen. Einmal drehte ich mich um und sah einen Körper, der mein zerrissenes Gewand trug, an dem Pfahl stehen, an dem die Flammen leckten und ihn verbrannten, aber das war nicht mein Körper. Auf meinen blutigen Händen krabbelte ich nackt durch das Feuer zum Rand des Scheiterhaufens. Über einem unverbrannten Stück schimmerte ein helles Licht und ich wusste, dass ich dort mein Ziel finden würde. Mühsam und unter Schmerzen bewegte ich mich auf das Licht zu.

Endlich hatte ich es erreicht und streckte die Hand danach aus. Noch einmal fiel mein Blick auf die Leute, die meiner Verbrennung beiwohnten, doch alle ihre Blicke richteten sich auf den brennenden Körper am Pfahl. Alle bis auf zwei Ausnahmen: der alte Peter und die gute Magda sahen mich. Ich wusste es, dass sie die einzigen waren, die mich sehen konnten. Zum Abschied winkte ich ihnen zu und lächelte sie an. Als ich sah, wie sie fassungslos zurückstarrten und ihre Hände zu einem letzten Winken hoben, hüpfte mein Herz vor Freude in meiner Brust und gab mir die Kraft, den letzten Schritt zu wagen. Mit der mir verbliebenen Kraft warf ich mich nach vorn auf das Licht.

Und schlug hart auf Felsenboden auf.

Stöhnend hob ich meinen Kopf und wagte einen Blick auf meine Umgebung zu werfen. Ich lag auf einer Felsplatte, die von blühenden Büschen, auf deren Blüten Schmetterlinge tanzten, umgeben war. Die Sonne schien hell vom wolkenlosen Himmel und vor mir führte eine Treppe hinab in einen Wasserbecken.

Mir gegenüber befanden sich drei geschwungene Torbögen. Unter unsäglichen Schmerzen richtete ich mich auf und versuchte, mich hinzustellen. Beinahe wäre ich gestürzt, doch hielten mich zwei Hände fest und halfen mir. Als ich zu meinem Helfer umdrehte, erschrak ich, denn es war eine Marmorstatuette, die mich hielt. Sie hockte auf einem Sockel und hielt meinen Arm fest. Als ich stand, ließ mich die Statuette los, nickte mir zu und nahm ihre ursprüngliche Haltung wieder ein.

Zu verwirrt, um zu begreifen, blickte ich mich weiter um. Meine Füße schmerzten bei jeder kleinen Bewegung, aber ich zwang mich, aufrecht stehen zu bleiben.

Über dem Wasser des Teiches schwebten Dampfschwaden, aber irgendwie vermittelte das klare Wasser nicht den Eindruck, warm zu sein. Eher waren es solche Schwaden, die man auch beobachten kann, wenn man sein Eisfach öffnet und die einem die Kälte entgegen fällt.

Und dann sah ich zum ersten Mal die sechs Frauen. Jede saß inmitten der blühenden Büsche auf einem steinernen Thron am Rand des Teiches und blickte mich an. Wie Königinnen saßen sie dort. Jede ganz gerade und mit einem langen weißen Stab in der linken Hand saßen sie dort. Erst auf dem zweiten Blick wurde mir bewusst, dass sie ebenfalls alle nackt und wohl die schönsten Frauen waren, die ich je erblickte. Ich wollte mich verneigen, doch eine der Frauen sprach mich an.

„Verneige dich niemals vor einer deiner Schwestern. Wir sind alle gleich und es ist daher nicht nötig, sich zu unterwerfen.“, gab mir die Frau zu verstehen.

„Meine Schwestern?“, hustete ich, denn noch immer brannte der Rauch in meinen Lungen.

„Ja, wir sind Schwestern im Geiste.“, erklärte eine andere. „Und du wirst nun eine von uns werden. Eine wahre Schwester unseres Zirkels!“

„Zirkel?“, keuchte ich.

„Oh, Schwestern, habt Geduld.“, lachte eine blonde Frau zu meiner linken. „Gebt ihr einen Moment Zeit und lasst mich erklären.“

Ihr helles fröhliches Lachen war wie Balsam für meine von Zweifeln geplagte Seele. An jedes Wort, das sie sprach, klammerte ich mich wie eine Ertrinkende an ein Stück Holz.

„Wir haben dich gerufen, weil wir wissen, dass du die Menschen bedingungslos liebst. Selbst jetzt hegst du keine Rachegefühle gegen deine Peiniger. Deine Liebe zu den Menschen, der Natur und deine Leidenschaft, mit der du dich hingibst, zeigten uns, dass du eine von uns bist. Deswegen nennen wir dich Schwester und möchten dich in unserem Zirkel willkommen heißen.“, erklärte mir die Blonde und streichelte mit einer spielerischen Bewegung über ihre vollen Brüste. Allein diese unbewusste Geste der Blonden hatte derart viel Erotik in sich, dass in mir Begierde wuchs. Begierde gegenüber einer Frau und das in einem Moment, wo mein Körper so schwere Verletzungen von Feuer und Folter aufwies. Ich war darüber so verwirrt, dass ich ihre nächsten Worte fast nicht mitbekommen hätte.

„Wir sind die Shexen.“

„Ihr seid Hexen?“, entfuhr es mir.

Wieder lachte die Blonde und intensivierte ihr Spiel mit ihren Brüsten, in dem sie an ihren Brustwarzen zupfte bis diese steil abstanden. Am Rande meines Blickfeldes bekam ich mit, dass sich das Glied der Marmorstatuette versteifte. „In gewisser Weise sind wir auch Hexen, aber nicht im dem Sinne, wie du Hexen verstehst. Wir dienen nicht dem Teufel, sondern nutzen die Kräfte der Triebe und der Natur um Magie zu wirken. Wie es auch die Hexen tun. Doch nennen wir uns Shexen.“

„Was bedeutet das Wort?“, fragte ich, denn ich glaubte, das Wort müsse eine Bedeutung für diese Frauen haben.

Eine brünette Frau, die ihre Beine gespreizt und über die Armlehnen ihres Thrones baumeln ließ, während sie mit einer Hand ihren Kitzler rieb oder sich zwei Finger in ihre Scheide einführte, antwortete mir mit einer Frage. „Menschen lieben sich. Im Geiste und im Fleische, nicht wahr?“

„Ja!“, antwortete ich.

„Es gibt auch Männer und Frauen, die ihr eigenes Geschlecht mehr lieben, als das andere und sich hingeben.“

Von dieser Unart hatte ich gehört, es aber nie geglaubt. Ich schüttelte den Kopf und sagte, dass diese Menschen verwirrt oder krank sein müssten. Im gleichen Augenblick schämte ich mich der Empfindungen, die ich eben noch gegenüber der Blonden hatte.

„Nein, das sind sie nicht. Ihre Triebe haben sich nur anders entwickelt.“, wurde ich belehrt. „Und dann sind da noch Menschen, die sich hingeben, aber nicht lieben. Die sich verkaufen oder vergewaltigen. Auch sie werden von Trieben gesteuert. Und jede dieser Kräfte der Triebe ist unsere Quelle der Macht. Wir nennen diese Kraft Sexualität oder kurz Sex. Wir geben uns ihr hin, nehmen sie auf und formen sie um. So schöpfen wir schöpfen unsere Kraft aus einem der stärksten Triebe.“

Ich wollte dem entgegenbringen, dass wir auch Nahrung zu uns nehmen müssten und sagte das der Frau, deren Gesicht einen ekstatischen Ausdruck annahm. Als sie ganz offensichtlich ihren Höhepunkt hatte, antwortete statt ihrer eine andere.

„Sex ist die Kraft, die eine Art zwingt, sich fortzupflanzen. Auch den Menschen.“, erklärte sie mir. „Doch bleiben wir einmal bei den Tieren. Unter ihnen gibt es welche, die auf der Suche nach einen Partner Entbehrungen auf sich nehmen, die nicht selten zum Tode führen. Ein Spinnenmännchen sucht ein Weibchen und paart sich mit ihm, obwohl es hinterher aller Wahrscheinlichkeit nach gefressen wird. Trotzdem gibt es noch Spinnen. Andere Tiere, zum Beispiel ein solcher Schmetterling“ sie deutet auf die bunten Falter, die auf ihren Brüsten saßen „paart sich, legt seine Eier ab und stirbt dann. Trotzdem gibt es Schmetterlinge. Verstehst du nun die Kraft des Sex?“

Ich nickte.

„Und weil wir mit der Kraft aus dem Sex Magie bewirken, nennen wir uns Shexe!“, sagte wieder die Blonde. „Und du kannst auch eine wahre Shexe werden. Aber nur, wenn du es willst.“

Ich hustete meine nächsten Worte heraus. „Was … muss ich tun? Und was passiert mit mir, wenn ich nicht will?“ „Niemand wird dich verurteilen oder zu etwas zwingen.“, versprach eine rothaarige Frau, die sich ein poliertes Stück Holz, das in Form und Größe einem kräftigem Glied ähnelte, in die heiße Spalte zwischen ihren Beinen schob. „Wenn du nicht willst, dann wate durch den Teich und geh außen an den Toren dort drüben vorbei. Du wirst dahinter eine Tür finden, die dich irgendwo in die Welt bringt, wo du sicher und glücklich bis ans Ende deiner Tage leben kannst.“

„Solltest du dich allerdings entscheiden, eine Shexe werden zu wollen, dann wate durch den Teich und wähle einen Torbogen aus, durch den du schreiten möchtest.“, wies mich eine Schwarzhaarige an.

„Was erwartet mich bei den Bögen?“, keuchte ich.

„Achte auf die Symbole auf dem Torbogen und wähle aus, was zu dir passt.“, erklärte die Blonde wieder. „Jeder Bogen bereitet dich auf eine bestimmte Form in der Ausführung der Magie vor. Welche das ist, können wir dir nicht verraten. Vertrau einfach deinem Herzen.“

Meinem Herzen vertrauen war in der Situation sehr schwer, denn ich spürte jeden Schlag schwächer als den vorherigen. Meine Kraft begann mich zu verlassen und ich glaubte nicht, dass ich die Kraft haben würde, durch diesen Teich zu waten. Lächelnd forderten mich die Shexen aber auf, genau das zu tun.

Mit zusammengebissenen Zähnen humpelte ich auf die Treppe zu und setzte meinen Fuß in das Wasser. Es war nicht eiskalt, sondern noch kälter. Die Kälte drang in jede Pore, jede Zelle meines Fußes. Wenn ich nicht schon vor Schmerzen die Zähne zusammengebissen hätte, dann hätte ich jetzt laut geschrien. Doch irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass ich nicht stehen bleiben dürfte und setzte mutig den zweiten Fuß in das Wasser. Wieder jagte ein unbeschreiblicher Schmerz durch meinen Körper.

Ich blickte zu meinen geschundenen Füßen hinab. Doch wie erstaunt war ich, als ich nicht die blutigen nagellosen Zehen sah, sondern meine heilen und gesunden Füße. Gesünder und gepflegter als je zuvor. Erstaunt blickte ich die Frauen an, doch die lachten nur und machten mir jetzt Mut, Tiefer in den Teich zu gehen.

Mit bangem aber hoffnungsvollem Herzen folgte ich der Aufforderung. Meine Brandwunden an den Beinen verheilten, kaum dass sie mit dem Wasser in Berührung kamen. Und jedes Mal überkam mich ein unbändiges Glücksgefühl.

Dann war ich so tief im Wasser, das meine verbrannten Schamlippen in das heilende Nass eintauchten. Es war mir unmöglich bei der Empfindung, dich ich in dem Moment hatte, auf den Beinen zu bleiben. Mit einem heiseren Schrei stürzte ich in das Wasser. Der Schock der Kälte lies mich Wasser schlucken, aber das Wasser reinigte meine kaputten Lungen und wurde reiner Sauerstoff. Meine gepeinigten Brustwarzen heilten und ich hatte die warme Empfindung von saugenden Lippen an ihnen. Ein Glücksgefühl überkam mich, dass sich nicht in Worte kleiden lässt. Wie von selbst wanderten meine Hände über meinen Körper, erkundeten die vormals verletzten Stellen und fanden dann ihren Weg zu meiner Lustspalte. Ohne Scham oder Angst begann ich mich vor den Frauen zu streicheln und meinen Lustpunkt zu streicheln bis ich meinen Orgasmus hinausschrie, denn alles Glück und pure Lust brauchten ein Ventil, um meine Empfindungen mit den Frauen auf den steinernen Thronen zu teilen.

Als ich vor den Torbögen aus dem Wasser stieg, war ich wieder vollkommen genesen. Mein Körper kribbelte vor Energie und als ich einen Blick zurück zu den Frauen warf, konnte ich erkennen, dass alle an meinen Höhepunkt teil gehabt hatten. Ich weiß nicht wie das passieren konnte, aber sie hatten gefühlt, was ich gefühlt hatte. Und an ihren ungläubigen Blicken konnte ich ablesen, dass das vorher wohl noch nie geschehen war.

Mein Blick ging wieder zu den Bögen und ich schaute sie mir genauer an. Der mittlere, vor dem ich stand, hatte Reliefarbeiten, die Elefanten, Wale, Nashörner, Katzen, Hunde, Sc***dkröten, Bullen, Füchse, Eulen und Menschen in allen Formen der Begattung darstellten. Ich warf einen flüchtigen Blick auf die anderen Bögen, aber ich hatte das Gefühl, das der mittlere mein Ziel sein musste. In keiner Sekunde hatte ich mit dem Gedanken gespielt, an den Bögen vorbeizugehen.

Ich schloss die Augen und trat unter den Bogen hindurch. Hinter mir hörte ich ein Raunen und als ich mich umdrehte, konnte ich noch einen kurzen Blich nicht nur auf die Frauen, sondern auch auf die gleiche Anzahl Männer, die nackt mit geschwollenen Gliedern neben den Frauen standen, erhaschen, bevor ein schweres Tor meinen Weg zurück hinter mir verschloss und es dunkel wurde.

„Lange Zeit ist es her, dass ein Weib wagte den Weg in dieses Tor zu nehmen.“, hörte ich eine schnaubende Stimme aus der Dunkelheit. Heißer Atem fuhr über meine Haut und ich spürte die Gegenwart einer großen schweren Person in meiner unmittelbaren Nähe.

„Wer seid ihr?“

„Ich?“, schnaubte die Stimme wieder in meiner Nähe. „Ratet! Ihr seid doch so mutig, Weib, vielleicht seid ja auch noch gescheit.“

Einen Moment überlegte ich, dann glaubte ich die Lösung des Rätsels zu haben. „Ihr seid die Verkörperung des Sex, so wie ich mir diese Kraft vorstelle. Ihr seid die Magie in Person, die ich formen soll!“

„Ho!“, schnaubte das Wesen ganz dicht an meiner Seite. Ich konnte seine Körperwärme spüren, seinen Atem und seinen Geruch wahrnehmen, aber als ich versuchte, danach zu greifen, war da nichts. Und trotzdem wusste ich es ganz dicht bei mir. Der Geruch, den diese Person verströmte, machte mich heiß und ich spürte, wie sich alle meine Sinne auf diese Präsenz einstellten. „Das Weib ist tatsächlich gescheit. Ja, ihr habt recht. Genau da bin ich. Aber wisst Ihr jetzt auch, was Eure Aufgabe sein wird?“

„Wenn Ihr die Kraft seid, die ich formen soll und der Sex die Quelle der Kraft ist, dann bleibt nur, dass ich Euch in mir aufnehmen muss!“, antwortete ich ohne nachzudenken, denn ich fühlte eine ungezügelte Lust in mir aufsteigen. In meiner heißen Spalte spürte ich meine eigene Feuchtigkeit der Lust fließen und meine Brustwarzen hatten sich so steil aufgerichtet, dass es schon schmerzte.

Im gleichen Augenblick, da ich meine Worte aussprach, flammten Fackeln auf und im Licht der tanzenden Flammen sah ich meine Magie vor mir stehen. Nie hatte ich ein solches Wesen gesehen, noch werde ich es wahrscheinlich noch einmal zu Gesicht bekommen.

Vor mir stand ein gewaltiger Minotaurus.

Er stand mir unter einem anderen Torbogen gegenüber. Auf dem menschlichen Körper saß der Schädel eines Bullen mit großen Hörnern. Er war am ganzen Körper mit schwarzem Fell bedeckt, unter dem sich riesige Muskelpakete abzeichneten. Seine rot glühenden Augen blickten mich abschätzend an.

„Du bist das Weib, welches es wagt, meinen Torbogen zu durchschreiten?“, fragte er verwundert und ein ungläubiges Schnauben kommt aus seinen Nüstern. „Du bist doch noch ein Kind. Kein Weib, sondern ein Weibchen.“

Brüllend lachte er über seinen eigenen Witz, wobei er seinen Kopf schüttelte. Nach einer Weile hatte er sich wieder beruhigt und blickt ich wieder an.

„Höre, Weibchen, du musst dich falsch entschieden haben. Wie willst du mich aufnehmen?“, fragte er und griff sich in den Schritt, wo sein schweres Gemächt hing. Das war genauso beeindruckend wie die der Rest des Wesens. Über einem riesigen Hodensack hing ein Glied von Armeslänge. Ein Anblick, der in mir ein Kribbeln auslöste, aber auch gleichzeitig Angst einflößte. Wenn meine Aufgabe wirklich darin bestand, meine Magie durch den Beischlaf mit diesem Wesen in mich aufzunehmen, dann würde das sehr schwierig werden.

„Wir werden einen Weg finden!“, versicherte ich ihm und ging auf ihn zu. Auch er bewegte sich jetzt in die Mitte des Raumes zu, wo ein Tisch aus Marmor stand. Doch während er auf mich zukam, wurde er wesentlich schneller größer, als auf diese kurze Entfernung eigentlich möglich sein sollte. Als wir voreinander standen, da war mindestens sechs Meter hoch. Sein riesiges Glied hing genau vor meinem Gesicht und ich konnte seinen Herzschlag in den Adern pulsieren sehen.

„So, Weibchen, dann lass uns beginnen!“, brüllte er mich an und drückte mich an seinen Hodensack. Ich spürte die Kugeln hinter der Haut und wie von selbst begann ich sie zu massieren, während sein Glied auf meiner Schulter ruhte. Doch da ruhte es nicht lange, denn meine Berührungen zeigte Wirkung. Langsam schwoll es an und vergrößerte sich dabei noch weiter. Mir wurde klar, dass ich einen Geschlechtsakt mit diesem Wesen so nicht überleben konnte, denn als das Glied steif war, hatte es die Länge und stärke meines Beines. Fieberhaft suchte ich nach einer Möglichkeit, mich mit diesem Koloss zu vereinen. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

„Komm, mein Großer.“, lockte ich den Minotaurus und massierte seinen steifen Speer.

Langsam ging ich dann um ihn herum, streichelte die Rückseite seiner Oberschenkel, während ich auf seinen Torbogen zuging. Als ich von ihm abließ, dreht er sich grunzend um und wollte mich ergreifen, doch ich war schon außerhalb der Reichweite seiner mächtigen Arme. Mit wippendem Glied folgte er mir einen Schritt, blieb dann aber stehen und der Abstand zwischen uns vergrößerte sich langsam. Mit einer Hand streichelte ich über meine Brüste, ich wippte mit den Hüften und präsentierte




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