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Neuanfang

Neuanfang – Ein Anfang in ein neues Leben. Seit dieser Zeit ging es mit mir Bergauf. Ich bereue in keinster Weise diesen Schritt. Die Liebe zu Frauen hat mich stark gemacht. Kein Mann kann jemals in meinem Leben eine Frau ersetzen, geschweige meinem Leben einen Sinn geben. Ob dieser Schritt der richtige war, für mich auf alle Fälle. Kommentare dazu können und sollen gepostet werden. Ich freue mich darüber.

Manchmal zieht dir das Leben die Beine weg. Einfach so. Da bist du fast zwanzig, beruflich läuft es prima, du hast viele Freunde und einen geregelten Alltag – und nur ein einziger Mann kann dir alles kaputt machen.
Von heute auf morgen funktioniert gar nichts mehr. Zumindest ging es mir so: Ich war 19 und seit fast eineinhalb Jahren glücklich mit meinem Freund zusammen. Doch eines Tages brach all das, was wir uns aufgebaut hatten, zusammen. Es war der Tag, an dem er mich mit seinen drei Kumpel misshandelte. Keine Diskussion vorher, kein Gespräch, kein Beziehungsrettungsversuch danach. Ich wollte auch nicht. Er musste seine Sachen packen und verschwinden. Und ließ mich zurück, gebrochen und verletzt. Oder besser das, was von mir noch übrig war.
Und das war beileibe nicht viel. Wochenlang verkroch ich mich zu Hause, ging wie ferngesteuert zur Arbeit. Ich hatte den Spaß am Leben verloren, manchmal fehlte mir sogar die Kraft zum Aufstehen. Der Glanz in meinen Augen war erloschen, mein Dasein war unerträglich geworden. Nur wenn ich fast vor Erschöpfung umfiel, schlief ich ein paar Stunden. Ich aß, wenn ich der Ohnmacht nahe war. Ich ärgerte mich über mich selbst. Ich war eine selbstständige Frau mit einem eigenen Leben und doch konnte so ein Scheißkerl mich so sehr verletzen, dass ich nahe dran war, alles zu verlieren, was mir Freude bereitete. Ich war nahe dran meinem scheiß Leben ein Ende zu setzen.
Damals dachte ich, ich würde mein Herz nie wieder an jemanden verschenken können. Nicht, wenn es so sehr wehtat, es zurückzubekommen. Ich war nie ein Kind von Traurigkeit gewesen, ich hatte schon immer zwischen Sex und Liebe unterscheiden können und ich hatte nie ein Problem mit unverbindlichen Liebeleien gehabt. Dieses Erlebnis hatte mir aber so sehr zugesetzt, dass zu dieser Zeit ein Abenteuer für mich nicht infrage kam. Allein der Gedanke daran, dass mir jemand nahe kam – und wenn nur in meiner Nähe –, erschreckte mich. Ich wollte zunächst nur Kräfte sammeln und wieder auf die Beine kommen.
Zwei meiner Kolleginnen, Sabine und Christiane, waren an meiner Seite. Sie merkten, dass ich mich verändert hatte, und taten alles, um mich von meinem Herzschmerz und meinen Depressionen abzulenken.
Einmal in der Woche, immer Donnerstags, trafen sich die Mädels auf ein gepflegtes Feierabendprosecco, ich ließ mich überreden mitzugehen. Außer ihnen kamen noch Christianes Freundin Elli, ihre Mitbewohnerin, dessen Freundin und eine Freundin der Mitbewohnerin: Silvie. Silvie war eine Typ Frau, der du aus hundert Metern Entfernung ansiehst, dass sie dir wehtun kann. Eine, die teure Designerklamotten trägt und die BH-Größe jeder Frau errät, ehe sie ihr überhaupt die Hand schüttelt, eine, die bestimmen will, wo es langgeht.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich sehr genau, was ich wollte – und was nicht. Und eine wie sie sicher nicht. Doch ich gefiel ihr, das merkte ich bereits beim ersten Hallo, sie zog beide Brauen hoch, musterte mich lächelnd und legte den Kopf schief, als sie mir die Hand reichte. Ich kannte diese Regeln, doch ich hielt mich nicht an sie. Aber Silvie war keine, die schnell aufgab. Im Gegenteil: Meine Distanziertheit reizte sie – umso mehr, je öfter sich unsere Runde traf. Von Donnerstag zu Donnerstag wurde sie süßer. Sie strahlte, wenn ich zur Tür hereinkam, sie sah mir hinterher, wenn ich aufs Klo ging, sie versuchte stets, einen Platz in meiner Nähe zu ergattern. Sie lachte über meine Witze und manche Geschichten erzählte sie nur für mich. Die Monate verstrichen, mein Herz erholte sich langsam und das Leuchten in meinen Augen kehrte zurück, nicht für Männer, sondern nur für Frauen. Viel zu lange hatte ich an dem Erlebnis geknabbert, doch nun ging es mir wieder besser. Auch dank meiner Ärztin. Einfach so.
An einem Donnerstagmorgen. Ich war freier als je zuvor und fühlte mich wieder richtig wohl. Es war das erste Mal, dass ich mich wirklich auf unseren Donnerstagabend freute, der Sommer hatte begonnen, die Luft war warm und mir ging’s gut. Und an diesem Abend reagierte ich zum ersten Mal auf Silvies Geschäker. Ich weiß gar nicht mehr genau, worum es im Gespräch der Runde ging. Ich sah quer über den Tisch, erwiderte Silvies Blick und zwinkerte ihr zu. Sie war sichtlich baff und wurde sogar ein bisschen rot. Als ich nach diesem Abend nach Hause lief, nahm ich mir vor, mir für nächsten Donnerstag etwas einfallen zu lassen. Ich war nicht darauf aus, etwas Ernstes anzufangen, jetzt sollte es nur um Spaß gehen. Ich sah es wie ein Spiel, als die einzige Möglichkeit, eine Frau an mich heranzulassen. Aber nur in mein Bett, ermahnte ich mich, nicht in mein Herz, nicht in mein Leben, nicht in meinen Kopf. Ich wollte Sex, sonst nichts. Ich wollte unverletzbar sein. Die Woche verging unendlich langsam und dann wurde es doch endlich Donnerstag. Am Morgen stand ich lange vor dem Spiegel und überlegte, was ich anziehen sollte. Schließlich entschied ich mich für ein weißes Sommerkleidchen und Sandalen mit Keilabsatz. Während der Arbeit konnte ich mich kaum konzentrieren, immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich auf die Uhr linste.
Als endlich Feierabend war und Christiane und Sabine mich abholten, hatte ich mir bereits die Lippen nachgeschminkt, die Haare gerichtet und war richtig aufgeregt. Verrückt! Ich fühlte mich wie ein junges Mädchen vor seinem allerersten Date. Möge die Nacht beginnen, dachte ich und verließ mit den Kolleginnen das Gebäude. Wir trafen uns in einer Tapas-Bar. Die Mädels und ich tranken schon den ersten Caipi, als Silvie endlich zu uns stieß. Sie trug einen sommerlichen weißen Strechmini, hatte ihren Hut bereits abgelegt und die Bluse aufgeknöpft. Sie sah mir in die Augen und ich grinste sie an. Ich glaube, Silvie kapierte es sofort. Und so fingen wir an zu spielen. Nach der ersten Caipi-Runde schwenkten wir auf Sex on the Beach um und das Gespräch begann, nun ja, um Sex am Strand zu kreisen.
Das süße Zeug lockerte die Zunge und jede packte eine unterhaltsame Geschichte aus. Die Stimmung wurde heißer und ich genoss den Abend. Schließlich ergriff ich die Initiative, nahm Silvie an der Hand und sagte: »Lass uns eine rauchen gehen.« Sie ließ den Drink stehen und folgte mir nach draußen. Wir standen zwischen alten Gemäuern, vor uns eine Steintreppe in die Altstadt. Ein warmer Wind wehte. Ich stand so nah neben ihr, dass mein Oberschenkel ihren berührte, und erzählte ihr von einem Festival, das ich im vorherigen Sommer gemanagt hatte. Ich legte meine Hand wie zufällig auf ihren Unterarm und merkte, dass sie ihre Aufregung zu verbergen versuchte. Ich drehte mich zu ihr, legte die andere Hand an ihre Hüfte und meinen Kopf ein wenig schief. In dem Moment, in dem sie sich zu mir runterbeugen wollte, um mich zu küssen, begann mein Spiel. Ich unterbrach sie: »Lass uns nach den anderen schauen.« Wir gingen gemeinsam zurück und bestellten eine Runde Margaritas. Mittlerweile stand die ganze Gruppe um einen Tisch herum, doch das Gespräch schien uns beide nicht länger zu betreffen. Wann immer sich die Gelegenheit ergab, berührte ich sie wie zufällig mit den Händen, mit den Armen oder gleich mit der Hüfte. Sie konnte ihre Hände kaum mehr bei sich behalten und ich genoss das Spiel.
Ab und zu ließ ich es zu, dass sie unter dem Tisch nach meiner Hand griff. Ich drückte dann kurz zu, streifte mit meinem Zeigefinger über ihren Handrücken – und ließ wieder los. Ich entzog mich ihr immer dann, wenn sie dachte, sie habe die Zügel in der Hand. Meine Regeln, ich bestimmte, was geschah. Es wurde später und wir beschlossen, noch weiterzuziehen. Jetzt müssten wir allein sein, dachte ich, jetzt oder nie. Ich erfand eine lahme und allzu leicht durchschaubare Ausrede von meinem leeren Portemonnaie und dem Geldautomaten am anderen Ende der Innenstadt und sagte, ich käme dann nach. Als ich mich zum Gehen wandte, warf ich Silvie einen kurzen Blick zu.
Sie reagierte sofort. Wir verschwanden nach rechts, die anderen nach links. Im Vorraum der Bank war es dunkel und kühl, ich tippte meine Geheimzahl ein, als Silvie mich von hinten umarmte. Ich nahm mit einer Hand das Geld, drehte mich zu ihr und küsste sie. Der Kuss war feucht und aufgeregt, aber innig. Ich hatte gedacht, nach der langen Zeit mit ein und demselben Mann würde es sicher merkwürdig sein, eine Frau zu küssen. Und das war es auch. Merkwürdig, aber großartig. Sie drückte mich gegen den Automaten und ich schlang meine Arme um ihren Hals.
Ihre Hände lagen auf meinem Hintern und sie griff so fest zu, dass sie mein Kleid völlig zerknitterte. Irgendwann löste ich mich von ihr und zog sie aus der Bank. Draußen war die Luft noch so heiß wie am Tage. Ich strich mir durch die zerzausten Haare, Silvie sah mich fragend an. Ohne ein Wort zu sagen, zerrte ich sie in die Einkaufspassage gegenüber und direkt in einen Fotoautomaten. Ich machte den Vorhang zu, lächelte sie schief an und ließ mich rittlings auf ihren Schoß nieder. Ich sah ihr in die Augen und näherte meine Lippen den ihrigen. Kurz bevor sie sich berührten, hielt ich inne. Doch Silvie ließ mich nicht aus den Augen, packte mich am Nacken und zog mich nah an sich heran. Ungestüm küssten wir uns und ich schob meine Hand in ihr Höschen. Dummerweise endete der Vorhang in der Fotokabine genau dort, wo es für Umstehende spannend wurde. Leute sammelten sich vor der Kabine, wir hörten sie kichern und reden. Doch das machte uns nichts aus, wir knutschten wie die Teenies, meine Bewegungen wurden drängender, die Muschi in meiner Hand immer nässer. Ganz kurz ließ sie ihre Finger in mich gleiten und ich stöhnte auf. Dann hielt ich ihre Hände jedoch fest und gab selbst das Tempo vor. Silvie war schier wahnsinnig vor Lust und ich genoss es, die Kontrolle zu haben. Ich kam noch vor ihr, erhob mich, richtete mein Kleid und richtete auch Silvies Kleidchen, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen.
Kurz bevor sie aufstehen konnte, flüsterte ich ihr ins Ohr: »Das war nur der Anfang, keine Angst«, und verließ die enge Kabine. Silvie trottete mir hinterher und die Menschentraube machte uns anstandslos Platz. Einige lachten und zwei Jungs applaudierten. Doch das war mir egal. »Lass uns was trinken gehen«, sagte ich, bevor sie auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte. Wir verschwanden in einer kleinen schummrigen Bar, die mitten in der Woche eher leer blieb. Auf zwei Ebenen gab es Theken und Tische und in der untersten Etage eine Lounge. Ein rotes Sofa an der Wand lachte uns an. Wir kauften zwei Prosecco und ließen uns dort nieder. Niemand war hier und der Barkeeper musste um die Ecke kommen, um unseren Tisch sehen zu können.
Silvie ließ sich mit dem Rücken zur Wand nieder und ich verschwand kurz zur Toilette. Dort zögerte ich einen Moment, ehe ich mein Höschen auszog, es in die Handtasche steckte und zurück an den Tisch ging. Ich blieb vor Silvie stehen und sah sie an, ihr Blick und die roten Wangen verrieten ihre Erregung. Sie atmete tief ein, als ich ihre Hand nahm und so weit unter mein Kleid schob, dass sie fühlen konnte, dass ich nichts darunter trug. Ich beugte mich über sie, griff ihr unter das Kleidchen und streifte ihr das Höschen von den Beinen. Dann fackelte ich nicht lange und ließ mich rittlings auf ihr nieder. Silvie fing augenblicklich an, mich zu streicheln. Ich legte meine Arme um ihren Hals und drückte sie an mich. Verdammt, wir waren zu laut, der Reiz des Verbotenen war zwar ganz nett, aber in flagranti beim Fingern in einer Bar erwischt werden, wollte ich dann doch nicht. Zu mir?, schoss es mir durch den Kopf, oder zu ihr? Oder … »Komm«, flüsterte ich und zog Silvie um die Ecke in die Damentoilette. Der Raum war furchtbar klein und hatte eine hübsche blau gestrichene Tür. Es gab nur eine Kabine, die war aber wenigstens mit Wänden vom Boden bis zur Decke recht luft- und geräuschdicht abgeschlossen. Wir zwängten uns beide hinein und ich schloss die Tür ab. Silvie setzte sich auf den Toilettendeckel und ich drehte ihr den Rücken zu und beugte mich, soweit es ging, nach vorn, hielt mich an der Klinke fest und ließ zum ersten Mal an diesem Abend sie machen. Sie kam schnell und heftig. Zu meiner Überraschung war ihre Zunge flink, sie leckte meine kleine Fotze vom Kitzler bis zum Anus genüsslich ab. Saugte an meinem Kitzler, nahm noch zwei Finger zu Hilfe. Den einen steckte sie in meinen Popo, den anderen in die Muschi. Es dauerte nicht lange, da schüttelte mich ein gewaltiger Orgasmus. Ich setzte mich erschöpft auf ihren Schoß und Silvie umklammerte mich mit beiden Armen. Zum ersten Mal kam Intimität auf, wir küssten uns leidenschaftlich und innig, unsere Körper waren mittlerweile klatschnass geschwitzt, die Lippen ebenso feucht wie der Rest. Wir fingerten uns nun gegenseitig im Stehen und kamen beim zweiten Mal fast gleichzeitig. Ich lachte, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und sagte: »Lass uns zu mir gehen.« Wir verließen die Bar, nahmen ein Taxi und betraten meine Wohnung. Ich war erst vor wenigen Wochen eingezogen, doch mein Schlafzimmer war schon fertig. Weißes Bett, weißes Parkett, weiße Vorhänge, weißer Schrank, ich im weißen Kleid.
Ich öffnete eine Flasche Champagner und wir verbrachten die ganze Nacht gemeinsam. Wenn wir uns nicht ineinander verschlungen durchs Bett kugelten, lag ich erschöpft in ihren Armen und wir sprachen über dieses und jenes. So lange, bis wieder einer von uns unter die Decke glitt und der Partnerin die Muschi leckte. Wir knutschten und lachten, balgten und stöhnten. Als der Morgen anbrach, hatten wir keine Sekunde geschlafen. Das Glück glänzte aber in unseren Augen und ich war zugleich müde und wach wie noch nie.
Ich habe Silvie danach nie wiedergesehen, das war immerhin eine der Regeln des Spiels, die ich mir selbst ausgedacht hatte.

Vergessen habe ich sie dennoch niemals.




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